4,1 Millionen Euro Finanzspritze für Ilmtalklinik

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Landkreis Pfaffenhofen übernimmt davon 3,4 Millionen

Der Kreistag hat in seiner letzten Sitzung der Ilmtalklinik finanziell den Rücken gestärkt. Mehrere Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass die Klinik ihren Verpflichtungen nachkommen kann.

Dieser Plan ist mit der Kreisverwaltung in Kelheim abgestimmt. Er sieht vor, dass sich der Landkreis Kelheim mit seinem Gesellschafteranteil von 15 Prozent ebenfalls an der Liquiditätssicherung beteiligt. Die Beschlüsse müssen in Kelheim noch gefasst werden.

Der Landkreis Pfaffenhofen sichert vom insgesamt notwendigen Finanzvolumen (4,1 Mio. Euro) einen Betrag von 3,4 Mio. Euro ab, der Landkreis Kelheim nach diesem Plan 0,7 Mio. Euro.

Die 3,4 Mio. Euro für Pfaffenhofen teilen sich wie folgt auf:

Der Landkreis leistet eine eigenkapitalwirksame Einlage von einer Million Euro (780.000 Euro aus dem Verwaltungshaushalt und 220.000 Euro aus dem Vermögenshaushalt). Ferner wird das bisher bestehende Gesellschafterdarlehen von einer Million Euro verlängert und um 0,4 Mio. Euro erweitert. Der Landkreis übernimmt außerdem eine Ausfallbürgschaft in Höhe von einer Million Euro für den Fall, dass der bestehende Kontokorrentkredit von drei auf vier Millionen Euro erhöht wird.

Die Entscheidung des Kreistags basiert auf dem von der ECONSULT Wirtschaftsberatung GmbH aktualisierten Liquiditätsplan für das Jahr 2013. Die Krankenhausexperten waren vom Aufsichtsrat auf Wunsch des Kreistags dazu beauftragt worden. Wie Landrat Martin Wolf betonte, stellt der Plan „eine reine Liquiditätsbetrachtung vor“. Noch keine Aussagen können zum erwarteten Verlust getroffen werden. Ende Juni lag die Klinik 1,2 Mio. Euro unter dem Soll. Dies sei allein schon durch die nicht von den Kassen ausgeglichenen Tarifsteigerungen verursacht. Der Liquiditätsplan stellt sicher, dass die Klinik auch bei rückläufigen Umsätzen und Außenständen durch offene Rechnungen voll zahlungsfähig bleibt.

Wie aus den Unterlagen der Fa. ECONSULT hervorgeht, hat die Klinik in Pfaffenhofen Umsatzeinbrüche gegenüber dem Vorjahr von 7,3 % im ersten Quartal des Jahres 2013 und 14,9 % im zweiten Quartal zu verzeichnen.

Für die Klinik in Mainburg konnte dagegen für das erste Quartal ein Leistungsanstieg von 25,1 % gegenüber dem Vorjahr bzw. um 27,7 % im zweiten Quartal gegenüber den Vorjahresquartalen verbucht werden.

Das Ergebnis des Beraters beruht auf vier unterschiedlichen Erlösszenarien, um dadurch den Bedarf an liquiden Mitteln bewerten zu können. Als „realistische Annahme“ gehen die Krankenhausfachleute von einem Finanzvolumen bis zum Jahresende von rund 7,1 Mio. Euro aus.

Diesen Finanzrahmen hat der Kreistag jetzt durch seinen Beschluss genehmigt“, so Landrat Martin Wolf. Drei Millionen Euro sind durch das klinikeigene Kreditvolumen gedeckt. 4,1 Mio. Euro sollen die Landkreise absichern. Wie viel Finanzmittel tatsächlich gebraucht werden, wird die Entwicklung der Umsätze bis Jahresende zeigen.

Wie Landrat Martin Wolf betonte, ist es die Aufgabe der künftigen Geschäftsführung, insbesondere auch des Interimsgeschäftsführers, die Ilmtalklinik sowohl finanziell als auch strukturell zu konsolidieren. Insbesondere gehe es darum, das durch die Turbulenzen der vergangenen Monate verlorengegangene Vertrauen wieder herzustellen.

Bei den Patientenumfragen werden die ärztlichen und pflegerischen Leistungen nach wie vor sehr gut bewertet“, so der Landrat. Die Klinik könne langfristig nur überleben, wenn der Patientenrückgang gestoppt wird und die Belegung wieder steigt.

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