Als klein Christian seine erste Fensterscheibe einwarf ….

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Wenn Kinder zum ersten Mal eine Fensterscheibe einschmeißen, nehmen sie nicht selten die daraus folgende schmerzliche Konsequenz zum Anlass, zukünftig mögliches Missgeschick einfach abzustreiten. „Ich war´s nicht“ als Kind, wird im fortgeschrittenen Alter zu „habe nicht ich zu verantworten“. Eine weitere Verantwortung-Verneinungs-Variante, aktuell bei der falschen Streckenführung in den Unterlagen zum laufenden Planfeststellungsverfahren für Geisenfelds Nordumgehung aufgetaucht, ist folgende: Man sei „auf der Suche“ nach dem Schuldigen.

Was ist los beim Geisenfelder „Planfeststellungsverfahren: Staatsstraße 2232 Pfaffenhofen a.d.Ilm – Vohburg / Ortsumfahrung Geisenfeld Nord – West“.

Während des gerade laufenden Planfeststellungsverfahrens werden plötzlich die Inhalte der Unterlagen

2.1 – Übersichtskarte M=100000 –Unterlage 2/Blatt 1
2.2 – Übersichtskarte M=25000 –Unterlage 2/Blatt 2

ausgetauscht, deren ursprüngliche Dokumenten-Bezeichnung aber beibehalten. Gerade so, als habe sich deren Inhalt nicht geändert.

Dabei unterscheiden sich diese unterschiedlichen Übersichtskarten in einem zwar nur „nachrichtlich“ aufgeführten, weil für das „Nordumgehungs-Verfahren“ nicht relevanten Detail erheblich. Der Angabe zur „Späteren Erweiterung Süd-West“.

Wurde die ursprüngliche Übersichtskarte mit der Drucknummer 09/26/12 -16:18:43 (Plotdatum) in das Planfeststellungsverfahren eingeführt (hier beginnt die Südumfahrung weit hinter Ainau als Fortführung der Straße PAF 22 nach Niederlauterbach) tauschte man nach Beginn des Einspruchsverfahrens, wegen eines Fehlers (falsche Variante) die Darstellung gegen eine Neue mit Drucknummer 10/17/12 – 16:40:07 aus.(jetzt beginnt die Südumfahrung näher an Ainau)

Im Lichte eines rechtstaatlich durchzuführenden Planfeststellungsverfahrens können folgende Fragen nicht ausbleiben:

Wie viele verschiede Varianten verschiedenster Dokumente hat sich die nachweislich allein dafür zuständige „auf- und ausstellende“ Stadt Geisenfeld anfertigen lassen?

Ist angesichts dieser Ungereimtheiten ein rechtstaatliches Verfahren noch durchzuführen?

Warum unterschreibt Bürgermeister Staudter auch „falsche“ Pläne, lässt den Fehler aber bei anderen „suchen“ und versucht sich auf der städtischen Homepage mit einer von sich weisenden, aber durchsichtigen Formulierung zu verstecken, indem er schreiben lässt, diese Variantenänderung „ wird im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens durch die Regierung von Oberbayern von amtswegen eingearbeitet“.

Auch Bürgermeister könnten in ihrer Jugend Fenster eingeschmissen haben. Welche Lehren sie daraus zogen, bleibt ihr Geheimniss. „Ich bin nicht verantwortlich“ wäre die Falsche. Zumindest für ein verantwortungsbewusstes Stadtoberhaupt!

Anmerkung: In diesem Zusammenhang könnte eine weitere „Staudtersche-Ich war es nicht“-Variante interessieren. „Rathaus- Bürgermeister korrigiert Staudter“ , ein Bürgersicht-Artikel aus dem Jahr 2010.

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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