Ambrosia – ungefährlich nur mit Mundschutz und Handschuhen

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Ambrosia artemisiifolia, oder auch Beifussblättriges Traubenkraut genannt, wurde vor ca. 150 Jahren aus Amerika nach Europa importiert. Durch ihr hohes allergenes Potential ist diese Pflanze sowohl für Allergiker als auch gesunde Menschen gefährlich.

Vor allem während der Blütezeit der Ambrosia von Juli bis Oktober können Symptome wie juckende Augen, allergischer Schnupfen, Husten, Atemlosigkeit und Asthmaanfälle auftreten.

In unserem Landkreis ist die Pflanze in Privatgärten meistens im Bereich von Vogelfutterstellen und Kompostplätzen anzutreffen“, so Kreisfachberater Josef Stadler von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Pfaffenhofen. In Neubaugebieten findet man die Pflanze auf Grundstücken mit offenem Boden, wo es keine Konkurrenz durch andere Pflanzen gibt, aber auch an Straßen- und Feldrändern ist sie zu finden.

Um Verwechslungsmöglichkeiten mit Gänsefußgewächsen, Studentenblume usw. auszuschließen und Blütenarten zu erkennen
hier eine Bestimmungshilfe zum Ausdrucken » PDF-Datei der fu-Berlin (808 KB)

Josef Stadler: „Anfänglich ist der borstig behaarte Stängel grün, dem Herbst zu können sich die Stängel rötlich verfärben. Sie sind stark verzweigt. Die Blätter sind doppelt gefiedert, oben und unten grün. Sie stehen paarweise kreuzgegenständig gegenüber. Die männlichen Blütenstände sind gelbgrün und sehen am Triebende wie ährenartige Trauben aus. Die weiblichen Blüten sitzen in den Blattachseln.

Am häufigsten verwechselt wird die Ambrosia mit dem Gemeinen Beifuss. Dessen Stängel sind jedoch nicht behaart, die Blätter sind oben grün und unten weiß. Weitere Verwechslerpflanzen sind der Weiße Gänsefuß, die Hundskamille, die Hundspetersilie, die Wilde Möhre aber auch Tagetes.
Die Pflanzen müssen unbedingt beseitigt werden. Im Frühjahr können sie mit der Wurzel ausgerissen und über die Restmülltonne entsorgt werden“, so der Kreisfachberater. Zum Schutz sollten Handschuhe getragen werden. Bei schon vorhandenen Blüten (je nach Vegetationszeit ca. Ende Juli) sollte man einen Mundschutz (Feinstaubmaske) verwenden, der Pflanze einen Plastiksack überstülpen und die gesamte Pflanze ausreißen. Josef Stadler: „Die Entsorgung muss unbedingt über die Restmülltonne erfolgen. Nicht in die Biotonne geben oder über den Kompost entsorgen!Die beste Bekämpfungszeit sei vor der Blüte, also ab sofort bis spätestens Mitte Juli. Danach sei die Allergiegefahr sehr groß, da eine Pflanze bis zu einer Milliarde Pollen freisetzen kann.

Um die Ansiedlung von Ambrosia zu verhindern, müssen Grundstücke begrünt werden. „Ambrosia ist konkurrenzschwach, sie überlebt durch Samenbildung und benötigt offenen Boden zur Verbreitung. Deshalb sind offene oder schwach begrünte Flächen gezielt zu begrünen oder dicht zu bepflanzen“, so der Kreisfachberater. Gartengrundstücke, in denen Ambrosia gefunden wurden, müssen zudem regelmäßig auf frischkeimende Ambrosiapflanzen kontrolliert werden. Der Samen der Ambrosia ist bis zu 40 Jahre keimfähig!

Das Landratsamt Pfaffenhofen bittet die Landkreisbürger um Meldung von Ambrosia-Fundorten.
Ansprechpartner ist Josef Stadler von der Unteren Naturschutzbehörde,
Tel. 08441 27315, Fax 08441 80087315, E-Mail: Josef.Stadler@landratsamt-paf.de

Auskunft bei Fragen zur gesundheitlichen Problematik gibt es beim Gesundheitsamt Pfaffenhofen, Dr. Martina Kudernatsch oder Dr. Elisabeth Einmüller, Tel. 08441 791951.

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