Leistungsdruck braucht musischen Ausgleich

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In allen Menschen lebt ein durchaus schöpferischer Geist. Diesen zu fördern sollte uns stets die Aufgabe sein.“ Dieses von Herman Maria Schneider gelebte und seit über 40 Jahren an der VHS umgesetzte Motto greift eine Künstlergruppierung der VHS-Pfaffenhofen auf, und widmet ihrem verehrten Lehrmeister eine 10-tägige Ausstellung in der „Städtischen Galerie“ im Haus der Begegnung, Pfaffenhofen. Titel: „Das Bild des Menschen„.

Im Jahr 1918 in München geboren und aufgewachsen, studierte der heute 92 jährige, in Vohburg lebende Hermann Maria Schneider nach einer Goldschmiedelehre zusätzlich Kunstgeschichte und Stillehre an der Münchner Akademie für angewandte Kunst.

Es folgten in Abendkursen Fortbildungskurse in Holzbearbeitung und vertiefende Studien in freiem Aktzeichnen an der legendären Malschule Malura.

Der Aufstieg eines in Wien dilettierenden Postkarten-Mahlers, äußerst talentfrei, dafür mit monströserer Signatur „GRÖFAZ“ (Größter Feldherr aller Zeiten) unterbrach die künstlerische Laufbahn H.M. Schneiders. Im Zweiten Weltkrieg an der Ostfront verwundet, unterrichtete er bis 1945 in Thüringen als Kunsterzieher eines Knabengymnasium.

Nach seiner Heimkehr in München folgten 1948 Meisterprüfung als Juwelier und Goldschmied, Lehrtätigkeit für Bau- und Kunsthandwerk, Verlagsillustrator und langjährige Mitarbeit in der Werbeabteilung der Firma Siemens.

1970 bis 1984 erneut Fachlehrer für Werken und Neigungskurse für bildnerisches Gestalten an der Hauptschule in Vohburg/Donau.

Der Umzug nach Vohburg war auch der Beginn jahrzehntelangen Engagements und kreativen Schaffens an den Volkshochschulen Pfaffenhofen und Vohburg. Generationen von Kursteilnehmern ließen sich von H.M. Schneider inspirieren, anleiten und kreativ beflügeln.

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Als Dozent sah er in der Förderung künstlerischer Begabungen „den selbst geschaffenen Ausdruck von Persönlichkeit„. Durch keramisches Gestalten, Aquarellieren und Malen, durch „Schaffen und Formen findet die Seele Ruhe und Ausgleich“ so H.M. Schneider anlässlich seines 90. Geburtstags.

Ein große Anzahl von derart geförderten Persönlichkeiten verbeugt sich nun vor ihrem Förderer H.M. Schneider mit einer Jubiläumsaustellung im Pfaffenhofener „Haus der Begegnung„.

Damit geben sie zurück, was H.M. Schneider bei ihnen zum Schwingen brachte:

So definiert sich der in sich zufriedene Mensch nicht unbedingt über die systematisch geforderten Höchstleistungen einer Industriegesellschaft, sondern vielmehr über das kreative Handeln„.

Eröffnet wird die Ausstellung am 1. April mit einer Vernissage um 19:30 Uhr.

Laudator Peter Feßl, Musik Lisa Howarth.

Die Ausstellung ist bis 10. April geöffnet.

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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