Aufstand der Anrainer-Bürgermeister – Weitere Flieger und Flüge auf dem Manchinger Flugplatz unerwünscht

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Für erhebliche Unruhe im nördlichen Landkreis haben jüngst die Äußerungen des IMA-Geschäftsführers Peter Baustetter gesorgt. Der Chef der Gesellschaft für die zivile Mitbenutzung des Flugplatzes Manching sorgt mit der Bereitschaft zur Aufnahme weiterer Flugzeuge und seines Einsatzes für mehr Flüge nicht nur für Verärgerung in der Bevölkerung, sondern auch für Kopfschütteln bei den Bürgermeistern der betroffenen Städte, Märkte und Gemeinden.

Da ist in ersten Stellungnahmen von „Vertrauensbruch“ und „Provokation“ die Rede. „Wir wollen eine gute Nachbarschaft mit allen Nutzern des Flugplatzes und sind um einen breiten Konsens bemüht,“ so Manchings Gemeindechef Herbert Nerb. Und man stehe auch zur regionalen Verantwortung was die Flüge von Audi und regionaler Unternehmen betrifft. Auch der Flugbetrieb von Cassidian und der Wehrtechnischen Dienststelle sei unbestritten.

Bei den Versuchen, Flüge vom Flughafen München zum Manchinger Flugplatz umzuleiten, „hört aber der Spaß auf„, so Nerb. „Herr Baustetter sollte die Menschen in der Region nicht reizen„.

Im Hinblick auf den Kampf gegen eine weitere Lärmbelastung im Norden des Landkreises Pfaffenhofen ist sich Nerb der Solidarität aller betroffenen Kollegen aus Ernsgaden, Geisenfeld, Vohburg, Münchsmünster, Baar-Ebenhausen, Reichertshofen und Karlskron (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) sicher.

Und auch der Ingolstädter Süden, „eine bevorzugte Wohngegend“, sei von den Plänen massiv betroffen. „Ich habe mit vielen Kollegen telefoniert und wir sind in der Sache absolut solidarisch„, sagt der Manchinger Bürgermeister.

Auf eine Diskussion zur Verlagerung von Flugkapazitäten von München nach Manching lassen wir uns überhaupt nicht ein„, ist die Meinung des Ernsgadener Bürgermeister Karl Huber. „Wir sind strikt dagegen„. Als unmittelbarer „Nachbar“ findet er „dass es reicht„. Die Ernsgadener seien vor allem durch die Benutzung der nördlichen Start- und Landebahn, die „aus unerfindlichen Gründen trotz Sanierung der Südbahn immer noch betrieben wird“ und die „willkürliche Wahl“ der Hubschrauberflugrouten betroffen. Bei letzteren halte man sich nicht an Vereinbarungen, vor allem die Flugschneisen zwischen den bewohnten Gebieten zu benutzen.

Er fordert ferner einen sofortigen Stopp der nervigen Start- und Landeverfahren im so genannten „Touch-and-go-Verfahren“. Diese seien auf dem Manchinger Flugplatz „völlig überflüssig“. Bei der Lärmbelastung der Bevölkerung sei der gesamte Flugbetrieb der Wehrtechnischen Dienststelle 61, von Cassidian und der Sportflieger am Wochenende „im Paket“ zu betrachten. „Wenn man die Zahlen der Lärmimmissionen sämtlicher Flieger zu Grunde legt, sind die Grenzen der zumutbaren Gesamtbelastung und die Toleranzschwelle für die Bevölkerung erreicht„, ist die Ansicht von Bürgermeister Huber.

Wenn der Bogen nun durch die IMA überspannt werden soll und so die seit Jahrzehnten gelebte gute Nachbarschaft zum Flugplatz Manching gefährdet wird, werden wir uns zusammen mit unserer Bevölkerung massiv wehren.“, so Reichertshofens Bürgermeister Michael Franken zum Wunsch der IMA auf Ausbau des Flugbetriebs.

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