„EIN“, „EINEN“ oder einfach nur „einer wie“ Oliver Kahn

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Was spricht „EIN“ Kahn wenn „DU“ auf dem Bildschirm „EINEN“ Fußballer siehst

ARD, ZDF, alle haben zur Fußball WM ihre Fußballexperten nach Brasilien mitgenommen und auf eine Dachterrasse in Rio gestellt. Von dort präsentieren sie im Zweierpack zusammen mit „einfachen“ Moderatoren und im öffentlich-rechtlichen Wechsel ihre Einschätzung des fußballerischen Geschehens.

Dabei ist der beliebteste seit 6 Jahren nicht mehr als „Experte“ auf dem Schirm. Einer aktuellen Studie der “ Universität Hohenheim“ zufolge, gilt Jürgen Klopp immer noch als der beste Experte.

Bei den aktuell für ARD und ZDF tätigen „Experten“ sei Oliver Kahn etwas beliebter als Mehmet Scholl, so das Ergebnis der Uni-Studie.

Wurde hingegen die Pärchen Beliebtheit abgefragt, schnitt Scholl zusammen mit seinem Moderatoren-Team-Kollegen Opdenhövel bei einer „Stern“ Umfrage besser ab. 34% der in einer Forsa-Umfrage befragten Deutschen stimmten für das ARD-Duo Matthias Opdenhövel und Mehmet Scholl, 25% für die beiden Olivers des ZDF, Oliver Welke und Oliver Kahn.

Folgt man der „Süddeutschen“ (SZ), präsentiert sich Kahn „in seiner Rolle als Experte bei der Fußball-WM selten eloquent“ (dafür erfrischend emotional). „Natürlich ist die zunehmende Vermeidung von „Ähhs“ in Kahns`schen Antworten sehr angenehm, ebenso das Weglassen heftigen Einschnaufens, um vor einer Antwort noch etwas Bedenkzeit zu gewinnen„, lobt die „SZ“ anerkennend, sieht aber trotz allem „natürlich noch immer viel, teils berechtigte, Kritik an dem ZDF-Fußball-Experten Oliver Kahn„.

Aufmerksame Zeitgenossen dürften besonders diese eigenartige „Sprachkrankheit“ registriert haben, die mit dem Kahn-Du und dem fast noch berühmteren ‘ein’ Thomas Müller oder ähnlich in Erscheinung tritt.

Dankenswerterweise hat sich endlich auch darum jemand gekümmert. Bei „Neumann schreibt…“ macht sich im Internet jemand unter dem Titel „Einer wie er! Über Kahn’sche Sprachverirrungen“ Gedanken, wie Kahn sich mit zum Beispiel mit folgendem Konstrukt um „die Erweiterung der Deutschen Sprache verdient“ machten konnte: “ Wenn Du heute auf dem Platz stehst und da hast Du einen Özil und einen Podolski neben Dir„.
(Im Artikel wird die Frage aufgeworfen, was macht man, wenn man plötzlich „zwei Götze auf dem Platz“ stehen hat?)

Viel Spaß beim lesen des Artikels.

Eine -visuelle- Beobachtung am Rande: Der Opportunismus der deutschen Fußballfans sticht besonders bei dieser WM in´s Auge. Sah man zu Beginn der WM nur ganz, ganz vereinzelt an Autos, Häusern oder in Vorgärten Deutschland-Flaggen oder vergleichbare nationale Symbole, so nahm die Sichtbarmachung des Nationalstolzes auf dem Weg bis zum Erreichen des Halbfinales zu.

Anscheinend traute man der Deutschen Fußballnationalmannschaft zu Beginn des Turniers -mediengestützt- nicht besonders viel zu.

Jetzt, da das Erreichen des Endspiels oder sogar der Titelgewinn nicht mehr unmöglich erscheint, jetzt möchte man dabei sein. Dabei sein bei denen, die schon immer an „Die Mannschaft“ geglaubt haben.
Was soll´s, sind wir nicht alle -irgendwie- Opportunisten? Man müsste sich nur mal die Zeit nehmen darüber nachzudenken!

Eventuell nach der Übertragung des grandiosen Endspielerfolges der Deutschen Fußballnationalmannschaft!

(Artikelbild: Pressebild ZDF)

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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