Ja is denn no Weihnachten ?

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Das immerwährende Weihnachten in Geisenfeld

Unsere „abundzu“ Autorin Beate Kreis-Nücken kam Sonntagabend (12. Januar) nach Geisenfeld zurück. Die Gedanken, die ihr angesichts der immer noch strahlenden Weihnachtsbeleuchtung durch den Kopf gingen, beschreibt sie im nachfolgenden Artikel.

Fast alle Städte in Deutschland tragen Weihnachtsschmuck. In Geisenfeld ist dieser Schmuck für eine Gemeinde von 10.000 Einwohnern mehr als protzig. Doch das ist nicht das Problem.

Vielmehr stellt sich die Frage, wie es zu dieser ausufernden Schmückung gekommen ist: gleich zwei große geschmückte Weihnachtsbäume und eine geradezu riesige Menge an Lichterketten. Existiert zu den vielen Anschaffungen ein Stadtratsbeschluss, oder hat die Bürgermeistersgattin das alles in selbstherrlicher Weise organisiert?

Ein weiteres Problem ist neben den Kosten der Anschaffung doch der insgesamt erhebliche Stromverbrauch. Da will man die Stadt als ökologisch geführt darstellen und dann eine derartige Entgleisung. Noch viel ärgerlicher wird es aber, wenn man die Kosten betrachtet, die auf diese Weise durch zusätzliche Bauhofstunden entstehen.

Als Bürgermeistersgattin hat Henriette Staudter die Möglichkeit, ein riesiges Wohnzimmer zu schmücken, die ganze Fläche der Innenstadt. Auch ist ihr Budget anscheinend unangemessen und unbeschränkt. Selbst 20.000 Euro wären da nicht zu viel. Eigentlich ist das nicht korrekt. Eigentlich dürfte nur der Stadtrat über solche Dinge entscheiden und eine Obergrenze müsste für die Ausgaben festgelegt werden. Doch in Geisenfeld wird das allem Anschein nach in obskurer Weise anders geregelt.

Weihnachten im Januar
In Geisenfeld weihnachtet es sehr -Selbst noch am 12. Januar.

Wenn man bei sich zu Hause das Wohnzimmer zu Weihnachten schmückt, so wird dieser Schuck spätestens am 6. Januar abgeräumt. Zumindest ist das in einem ordentlichen Haushalt so, in dem nicht alles drunter und drüber geht.

In Geisenfeld geht es seit sechs Jahren manches drunter und drüber. Wir haben heute den 13. Januar und die Weihnachtsbeleuchtung inklusive der beiden Bäume und der Weihnachtskrippe steht immer noch da.

Kann gut sein, dass die Bauhofmitarbeiter durch die vielen Lichterketten und andere Extraaufgaben derart überlastet sind, dass sie es bis zum heutigen Tag nicht geschafft haben die übermäßigen Dekorationen abzubauen.
Viele Zeitgenossen beklagen sich inzwischen über diesen fatalen Trend. Weihnachten beginnt schon Mitte November und will wie in Geisenfeld gar nicht mehr enden. Wären da nicht einige Tage ohne den Rummel und die aufdringlichen Dekorationen ratsam?

Muss das sein, alle diese kostspieligen aber oft fragwürdigen Ausschmückungen?

Ich denke hier ist die schmale Brücke zum Kitsch längst überschritten worden. Das zeigt auch das Beispiel der Steinberger-Brücke. Aus den Blumen wurde bald dürres Steppengras. Mehrfach musste zwischenzeitlich nachgegärtnert und nachgepflanzt werden. Und was sieht man jetzt auf der Brücke? Lichterketten natürlich.

Ursprünglich haben die Pflanztröge laut Bürgermeister 2000 Euro gekostet: ein Geburtstagsgeschenk an seine Henriette auf Kosten der Stadt? Bis jetzt dürfte sich die Summe mit allen Nachpflanzungen und Bauhofstunden verdoppelt haben.

Betrachtet man alle die Blumen und Dekorationen, so wäre es nicht verwunderlich, wenn dafür drei zusätzliche Planstellen im Bauhof nötig wären. Außerdem werden anscheinend palettenweise Blumen eingekauft. Gab es für diese Ausgaben eine Ausschreibung?

In welchem Referat des Rathauses liegt denn das Ausgabenbüchlein, in dem die Ausgaben für diese diversen Verschönerungen eingetragen wurden?
Im Kulturreferat?
Oder im imaginären „Das buchen wir schon noch irgendwohin – Referat“? (Oder wurden die Ausgaben – wie eine Nachfrage im Stadtrat zu diversen Kulturausgaben ergab- wegen Krankheit der Referentin noch nirgends erfasst, so dass selbst der Kämmerer sie nicht zuordnen konnte)

Bis man die Ausgaben für den Überschwang zuordnen kann, sollte man zumindest eines schleunigst tun:

Das Licherketten-Weihnachten des Jahres 2013 in Geisenfeld beenden

webcams-nacht-22Uhr
Woanders ist Weihnachten 2013 aus dem Straßenbild des 12. Januars 2014 verschwunden. Nächtliche Webcam-Aufnahmen aus Pfaffenhofen, München und Freising.

Über nonbescher

Das Kürzel steht für einzelne Autoren, deren Erlaubnis Bürgersicht bekam, ihre auf anderen Websites erschienenen Artikel hier zweitverwertend veröffentlichen zu dürfen.

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