Kommunalpolitiker fordern Zukunftsperspektive für Luftfahrtstandort Manching

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Nord-Bürgermeister wenden sich an Verteidigungsministerin

Der Standort warte dringend auf Entscheidungen zur nationalen Rüstungsstrategie. In Sorge um den militärischen Luftfahrtstandort Manching haben sich kürzlich der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf, der Ingolstädter OB Dr. Alfred Lehmann, Manchings Bürgermeister Herbert Nerb sowie die Bürgermeister Christian Staudter (Geisenfeld), Karl Huber (Ernsgaden), Ludwig Wayand (Baar-Ebenhausen), Michael Franken (Reichertshofen), Martin Schmid (Vohburg) und Friedrich Kothmayr (Karlskron) an Bundesverteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen gewandt.

Die Entscheidung, das neue Luftfahrtamt der Bundeswehr in Köln anzusiedeln, habe die Bevölkerung mit großer Besorgnis zur Kenntnis genommen, so die Kommunalpolitiker. Die Wehrtechnische Dienststelle werde im Zuge der Umsetzung der Entscheidung in den nächsten Jahren rund 80 hochqualifizierte Arbeitsplätze verlieren. Dies bedeute für den Luftfahrtstandort Manching einen weiteren „herben Rückschlag“.

Bereits Anfang Januar hatte die EADS -Tochter Airbus Defence and Space mitgeteilt, dass am Standort Manching künftig rund 1.000 Arbeitsplätze wegfallen werden. Vorher war bereits bei der Neuausrichtung der Streitkräfte zum wiederholten Male in die Strukturen der FlaRak Verbände eingegriffen und diese waren deutlich reduziert worden, heißt es in dem Schreiben.

Der Verband, der über 30 Jahre zu den Leistungsträgern der Luftwaffe gehörte und im Manchinger Ortsteil Oberstimm stationiert war, wird aufgelöst und damit werden 650 Dienstposten abgezogen.

„Dieser dreimalige Aderlass wird von den Menschen und der heimischen Wirtschaft in der gesamten Region 10 als äußerst belastend wahrgenommen“, betont der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf, auf dessen Initiative hin die Kommunalpolitiker sich an die Verteidigungsministerin wandten. Die Entwicklung sei für den Markt Manching, den Landkreis Pfaffenhofen und die gesamte Region sehr einschneidend. Wolf: „Zunächst trifft es Menschen und ihre Familien. Wir verlieren dadurch aber auch hochqualifizierte Arbeitsplätze. Die regionale Wirtschaft ist sowohl mit der wehrtechnischen Dienststelle 61 als auch mit Airbus Defense and Space und den Einheiten der Bundeswehr eng verbunden.“

Wie die Kommunalpolitiker in ihrem Brief an von der Leyen betonen, sei es noch viel einschneidender, dass der Standort und die verbliebenen Einheiten dringend auf Entscheidungen zur nationalen Rüstungsstrategie warten (z.B. unbemannte Flugobjekte, Eurofighter, Transportflugzeug A 400 M).

Sie verweisen darauf, dass Manching für die militärische Luftfahrt beste Voraussetzungen bietet. Vielfältige Kompetenzen seien an diesem Ort mit Nutzung von zahlreichen Synergieeffekten konzentriert. Darauf dürfe eine nationale Verteidigungsstrategie nicht verzichten. Am Standort Manching sei eine ideale Bündelung von Forschung, Produktion, Erprobung und Abnahme von militärtechnischen Luftfahrzeugen gegeben. Landrat Martin Wolf: „Hier sind Airbus, WTD und Unterstützungszentrum an einem Standort auf einem leistungsfähigen Militärflugplatz vereint.“ Alle Kommunalpolitiker fordern in ihrem Schreiben: „Dafür muss es jetzt nach Einschätzung der gesamten Region zügig eine Vorwärtsstrategie geben.“ Sie laden Dr. Ursula von der Leyen zu einem Standortbesuch ein, damit Sie sich selbst von dessen Leistungsfähigkeit überzeugen könne.

Der Brief erhält auch einen Appell, die Entscheidung zur Ansiedelung des Luftfahrtamts der Bundeswehr noch einmal zu überdenken. Ferner erhoffen sich die verantwortlichen Kommunalpolitiker eine nationale Rüstungsstrategie, die das technische Fachwissen und die Fertigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Inland sichert und dem zukunftsfähigen Standort Flugplatz Manching schnellst möglich eine nachhaltige Zukunftsperspektive gibt.

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