Geisenfeld – Die Schlafmützen von der Geisenfelder CSU

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Äußerung von Landrat Martin Wolf stärkt Gegner der CSU

War es Kalkül oder einfach nur eine unbedacht dahin gesagte Politikerfloskel? Mit einem missglückten Grußwort zur Kandidatur des Geisenfelder CSU Bürgermeisterkandidaten Hans Schranner verschaffte der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU) dem politischen Gegner, seinem Freund und amtierenden Bürgermeister Christian Staudter (USB) unnötig Aufwind .

Der Wähler kennt die Rituale seit Jahren und Jahrzehnten. Ortsvereine und Lokalpolitiker versuchen sich im Wahlkampf dadurch aufzuwerten, indem sie vermeintliche Parteigrößen herbeikarren damit diese dann pflichtbewusst freundliche Worte ablassen. Üblicherweise die x-te Rede über die unschätzbare Arbeit der örtlichen Parteigruppierung und den unermüdlichen Einsatz für Demokratie und Weltverbesserung einer, ein wichtiges Amt anstrebenden lokalen Parteigröße.

Es reichte nur für den Vor-Ort-Landrat. Der reichte aber auch!

Konnte man bei der Geisenfelder CSU zur Nominierungsversammlung von Stadtrats- und Bürgermeisterkandidaten noch je einen CSU-Bundes- und Landtagskandidaten aufbieten, reichte es zum Auftakt des Kommunalwahlkampfes nur noch zum Grußwort des landkreiseigenen CSU-Landrats.

Dessen parteihierarchisch geringer Promifaktor in Verbindung mit seinem bescheiden zu nennenden Wählerzuspruch bei der letzten Landratswahl konnten jedoch die für eine Auftaktveranstaltung notwendig Zugkraft beim Publikum nicht erzeugen. (Lt. Heimatzeitung waren „etwa 30 Interessenten“ anwesend)

Für die örtliche CSU wäre es besser gewesen, Landrat Wolf und sein Grußwort wären zu Hause geblieben.

Die Kandidatur von Hans Schranner ist eine klare Ansage, dass die CSU in Geisenfeld politische Verantwortung übernehmen will,“ so Landrat Martin Wolf lt. Heimatzeitung.

„Wird aber auch Zeit“, dürfte sich nun mancher Geisenfelder gesagt haben. Endlich gehen sie zu Ende, diese undefinierbaren, monatlichen Stadtratsabende der CSU-Fraktion in Geisenfeld.

An manchen Stammtischen versuchte man schon seit längerem den Ursprüngen auf den Grund zu gehen, wenn die gelegentlichen Besucher von Stadtratssitzungen davon berichteten, das sich besonders die Mitglieder der CSU so auffällig schweigsam und unpolitisch in den Stadtratssitzungen verhielten.

Dank Landrat Wolf weiß man es endlich:
Sie meditierten lieber, statt politische Verantwortung zu übernehmen!
Doch nun soll sich das ja ändern:
Jetzt will die CSU -endlich- politische Verantwortung übernehmen!

(Die hier zu Tage tretende „unscharfe“ Ausdrucksweise des Landrats erinnert stark an die des derzeitigen Geisenfelder Bürgermeisters. Beide sollen ja Freunde sein. Auch im Geiste?)

Wahlkampfhilfe für den politischen Gegner. Unbezahlbar.

Spaß beiseite,über diese unerwartete Wahlkampfhilfe durch den CSU-Landrat werden sich die Vorturner der Geisenfelder USB besonders gefreut haben.
Hatte man doch genau das über die örtliche CSU verbreitet: Die Stadtratsfraktion der CSU zeichne sich die letzten sechs Jahre nur durch Unauffälligkeit aus.

Dabei hatte man sich bei der CSU alles so schön vorgestellt. Man werde den Wählern endlich klar machen, als was sie die Äußerungen dieser „Unabhängigen“ einordnen können: Alles Märchen!

Was die USB seit Wochen und Monaten da mache, sei „selbstherrliche Beweihräucherung, Beleidigung Andersdenkender und Stockfehler im kommunalpolitischen Betrieb,“ (CSU-Stadtrat Jürgen Staudt lt. Heimatzeitung)

Zwar reagierte die Geisenfelder CSU am 14. Januar anlässlich ihres Wahlkampfauftaktes besonders wuchtig doch mit sehr großem zeitlichen Abstand auf die ihrer Meinung nach diffamierenden Äußerungen der USB gegen ihren Bürgermeisterkandidaten und die CSU-Fraktionsarbeit im Stadtrat vom Dezember 2013.

Wenn die Geisenfelder CSU dieses schlafmützige Tempo in der verbleibenden Wahlkampfzeit beibehält und sich obendrein Gastredner von der Qualität des Pfaffenhofener Landrats zu Veranstaltungen einlädt ….. wartet der Part der Minoritätenpartei im Geisenfelder Stadtrat auf sie.

Und ihr Bürgermeisterkandidat bleibt nicht nur wegen seines dürftigen Angebotes an Alternativlösungen ein Muster ohne nachhaltigen Wert für die Geisenfelder.

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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