Realschule in Mainburg – Umplanung der Geisenfelder 3-fach-Turnhalle erforderlich?

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Auf die Entscheidung des Kultusministeriums vom Mittwoch für eine neue Realschule im benachbarten Mainburg, reagierte Pfaffenhofens amtierender Landrat Anton Westner mit „Entsetzen und Enttäuschung„. Eine unverständliche Reaktion, hatte sich diese Entwicklung doch bereits seit Monaten abgezeichnet. Muss nun die Geisenfelder Mehrzweckhalle umgeplant werden?

E pluribus unum„, „Aus vielem eines„. Dieses Motto aus der von der FAZ abgekupferten Einleitung der Plagiatsarbeit eines fränkischen Landadeligen könnte auch für die -noch in Planung befindliche- Geisenfelder Mehrzweckhalle stehen. Drei Bauherren, eine Halle.

Konnte man als Beobachter der angestrebten Baumaßnahme den Bedarf der Förderschule (Verein Hilfe für das behinderte Kind) und der Realschule noch nachvollziehen, musste man sich beim dritten Bauherren, der Stadt Geisenfeld, schon die Augen reiben. Dessen schulischer Bedarf musste mühevoll, wegen fehlender Zentimeter an der bestehenden Turnhalle, herbei gebetet werden.

Und nun wackelt der schulische Bedarf der Geisenfelder Realschule. Durch den nun beschlossenen Neubau einer Realschule in Mainburg werden in Geisenfeld „nach Abzug der Schülerinnen und Schüler aus Mainburg Klassenräume leer stehen“ so die Pressemeldung aus dem Landratsamt. Und via Heimatzeitung präzisierte Peter Reil, Rektor der Geisenfelder Realschule die Tragweite für seine Schule: „Insgesamt würde man um sechs auf 18 Klassen schrumpfen„.

Macht nun der drohende Verlust von demnächst ca. 120 Schülerinnen und Schüler aus Mainburg eine Um- oder Neuplanung der Geisenfelder 3-fach-Turnhalle erforderlich? (die vom staatlichen Schulamt zusätzlich für Geisenfeld prognostizierten rückläufigen Schülerzahlen noch nicht eingerechnet)

Sind angesichts dieser Zahlen und der angespannten Haushaltslage die Kosten dieser Mehrzweckhalle von ca. 5,2 Millionen Euro noch zu vertreten? (wovon jeweils 1,5 Mio. Euro der Landkreis Pfaffenhofen, die Stadt Geisenfeld sowie der Verein „Hilfe für das behinderte Kind“ tragen. Die Mehrkosten für die Mehrzwecknutzung in Höhe von rund 700.000 Euro werden von der Stadt Geisenfeld zusätzlich finanziert)

Außer larmoyanter Einlassungen zur pro Mainburg-Entscheidung ist in Sachen Mehrzweckhalle nichts zu hören. „Unsere guten Argumente“ seien nicht besprochen worden, so Anton Westner“. „So kann man mit dem Landkreis Pfaffenhofen nicht umgehen“, hier sei ein „Schnellschuss gefallen“ und es werden „nicht nur sachliche Gründe eine Rolle gespielt haben“ mutmaßt der Landrat in seiner Pressemitteilung.

Selbst der in Sachen Realschul-Trägerschaft völlig unbeteiligte Geisenfelder Bürgermeister Christian Staudter, meldet sich in der Heimatzeitung zu Wort und vermutet -ohne nähere Präzisierung- hinter der Entscheidung ein „Politikum„.

Doch eine Antwort auf die drängendste Frage bleibt bei dieser veröffentlichten Empörung ausgespart: Wie geht es weiter mit der 3-fach-Turnhalle?

Doch was wissen wir seit „Die Plagiatur des Kreises„, dem Titel der Verteidigungsrede eines fränkischen Landadeligen am Mittwoch im Deutschen Bundestag: Politik tickt eben anders!

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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