Protest – Unterschriften gegen Flächenfraß

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Noch eine Umgehungsstraße, noch ein Gewerbe- oder Baugebiet? Bleibt der Nutzen solcher Bauvorhaben oft zweifelhaft und viele der angeblichen, lauthals propagierten Nutznießer fragend zurück, steht eines dabei unumkehrbar fest:

Es gehen Acker- Grünland- und Waldflächen verloren, wird nicht beliebig vermehrbare Naturlandschaft vermeintlichem Fortschritt oder fragwürdigem Wirtschaftswachstum geopfert.

Unverschandelte Natur, ob hinter dem Haus, gleich um die Ecke im Naherholungsgebiet oder in den diversen Naturparks mit ihren Naturschönheiten: Bayerns Bürger leben bereits dort, wo andere gerne Urlaub machen.

Der Anteil Bayerns an der touristischen Wertschöpfung in Deutschland beträgt derzeit 18,5%. Inklusive der Urlauber aus den anderen Bundesländern. Wie die Tourismusanalyse der BAT Stiftung für das abgelaufene Jahr 2010 feststellt: Das beliebteste Urlaubsland der Deutschen war erneut: Bayern!

Bayern erleben und dabei Natur genießen, sicherlich nicht der kleinste Beweggrund unsere Heimat zu besuchen.

Beim Verkauf von Baugrundstücken „blieb wieder ein hübsches Sümmchen für die Stadt übrig„, hörte man zuletzt von den Verantwortlichen der Stadt Geisenfeld. Ein „Sümmchen“, mit dem man auch den Bau einer vom Nutzen her fragwürdig zu bezeichnenden „Umgehungsstraße Nord“ bezahlen will.

Hier zieht ein Flächenverbrauch den nächsten Flächenverbrauch nach sich.   

„Wenn wir nicht sparsamer mit Grund und Boden umgehen, entziehen wir unseren Lebensgrundlagen buchstäblich den Boden“, sagte der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner zum Auftakt eines von ihm initiierten Kongresses gegen Flächenverbrauch am 08.06.2011 in München.

Laut Brunner fallen täglich 16 Hektar landwirtschaftliche Produktionsfläche dem Bau von Straßen und Siedlungen zum Opfer. Gleichzeitig wachse stetig der Flächenbedarf für die Erzeugung von Nahrungsmitteln und Energiepflanzen.

Diesem Verbrauch von umgerechnet 23 Fußballspielfeldern pro Tag setzt nun der Bayerische Bauernverband (BBV) seine Unterschriftenaktion „Stoppt Landfraß“ entgegen.

Hier bei einem Termin in Allershausen. (Bild- © Bayerischer Bauernverband)

 Der Flächenentzug und die wachsende Bevormundung der Grundstückseigentümer und Bewirtschafter muss ein Ende haben, so der BBV.

Für alle Einheimischen (und Zugereisten) die sich der Qualität ihrer Heimat nicht bewusst sein sollten, nachfolgend ein Hinkucker: Dass ist ein Teil ihrer Heimat, und die soll auch in Zukunft so bleiben.

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(Warum wird gerade diese Region gezeigt? Ganz einfach: Der hier Schreibende wuchs dort auf und alles andere ist eben nur …. flach)

 

Hier geht’s es zur Unterschriften-Aktion des BBV,

 

und hier gibt’s das „Oberbayern-App

für ihr Smartphone.

(Sie wissen doch: Laptop und Lederhose)

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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