Seelenheil gibt es jetzt auch virtuell
Das Dorf war klein, der Pfarrer nach dem x-ten Bier vielleicht etwas zu geschwätzig und schon wussten es alle in der Gemeinde: Der Bua vom Schledder hat was kappt mit der Rosi aus dem Nachbarort! Und sei Frau hat erst jetzt durch die Tratscherei davon erfahren.
Mancher Fehltritt verbreitet sich schneller als die Vergebung der Sünde runtergebetet wurde. Doch wer ohne Fehl und Tadel, der werfe den ersten Stein.
In einer perfekten Welt könnte man jetzt unbeschadet sogar durch Steinbrüche schlendern. Doch die Welt ist, richtig, alles andere als perfekt.
Deshalb sollte man genau überlegen, wem man etwas „sündiges“ oder peinliches anvertraut, um Absolution zu erhalten. Gerade an Weihnachten sollen derartige Bekenntnisse ja besonders locker auf der Zunge liegen.
So mancher „Gwissenswurm druckt“, liegt quer im Magen oder auf der Seele.
Je nach Konfession würde sich jetzt ein stiller Monolog gen Himmel oder ein Zwiegespräch in einer Art Schrankwand mit Vorhängen anbieten.
Doch im Zeitalter von facebook und Co gibt es nun eine weitere Möglichkeit:
Der „virtuelle Beichtstuhl“ wurde erfunden.
Um diesen Beichtstuhl zu nutzen, müssen sie nicht mal aufstehen. Sie könnten mit dem Gewissen erleichtern jetzt sofort loslegen. Schnell, kostenlos und anonym. Was weg ist, ist weg!
Zum virtuellen Beichtstuhl geht’s hier.
Sollten sie weiterhin lieber die Möglichkeit mit dem „Monolog gen Himmel“ nutzen wollen, hier noch eine kleine Warnung. Zwischen Ihnen und demjenigen, dem sie ihr Herz ausschütten wollen, befinden sich Personen am Himmel, die eventuell mithören können.
Schauen sie lieber hier nach, wer da noch oben ist.
Wie Anfangs schon angemerkt: Sie wollen doch nicht, das über sie getratscht wird!