Staudter – Fehlverhalten JA – Liebesentzug NEIN (VIDEO)

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Stadtrat segnet nun doch Staudters eigenmächtige Schirmbestellung nachträglich ab.

Der meteorologische Frühlingsanfang war am 1. März, der astronomische am 20. März und der politische am 3. April. Zumindest in Geisenfeld. Da beschloss der Stadtrat dem Bürgermeister eine Eskapade aus seiner zu Ende gehenden ersten Amtszeit zu verzeihen.

Schlug eine vom Bürgermeister ohne vorgeschriebene Stadtratszustimmung vorgenommene Bestellung von Sonnenschirmen bisher hohe Wellen, so ebbten diese in der letzten Stadtratssitzung vom 3. April merklich ab. Man hielt ihm zwar erneut vor, in dieser von der örtlichen Presse als „Sonnenschirm Affäre“ überzeichnet beschriebene Angelegenheit „nicht richtig gehandelt„ zu haben, doch könne man am Ende dieser Stadtratsperiode -nach monatelanger Weigerung des Stadtrats- die Bestellung jetzt doch nachträglich genehmigen.

Hat der alte den neuen Stadtrat schon vor seiner ersten Sitzung kastriert?

Glaubt man dem Bericht der Tageszeitung, so wurde diese „wir vergeben dir -Aktion“ mit dem haarsträubenden Argument gerechtfertigt, der vom Stadtrat nicht autorisierte Betrag wurde im Haushalt bereits berücksichtigt. Der nicht genehmigte Griff in die Kasse war also nicht so schlimm, weil in der Kasse ja Geld drin war?

Sollte diese Argumentation im Geisenfelder Rathaus Schule machen, sähe man zum einen Kants grundlegendes Prinzip der Ethik, den kategorischen Imperativ* als vollkommen zweckentfremdet an und zum anderen darf man sich in den kommenden 6 Jahren auf einen sich selbst kastrierenden neuen Stadtrat freuen.

Neue Stadträte sollen die ersten Jahre im Stadtrat nur zuhörend rumsitzen und Lebenszeit vergeuden?

Könnte man Weisheit mit Lebensalter gleichsetzen kämen von ausscheidenden Stadträten keine dummen Empfehlungen. „Die ersten Jahre als Lehrjahre zu sehen und erst mal zuzuhören“ gab der ausscheidende Stadtrat Franz Wittmann den 10 neuen in den Stadtrat gewählten Kommunalpolitiker mit auf den Weg. Wobei ihm Alt-Bürgermeister Josef Alter zustimmte.

Hätten sich alle an diese duckmäuserische und selbstverleugnende Art der kommunalen Mitgestaltung gehalten, wären die Sitzungen und die dazugehörende Meinungsbildung in den letzten Jahren farbloser und weniger informativ verlaufen. Man denke dabei nur an den bisherigen Einzelkämpfer der CDG, Josef Rockermeier.

Wer schluckt welche Kröte um an die besten Fliegen zu kommen?

In den kommenden Tagen wird man einiges an Durchstechereien hören und lesen können. Wer schließt sich mit wem zu welcher Fraktion zusammen? Bleiben am Ende Erich Erl und seine FW ohne CDG als kleinste Fraktion übrig? Welche Kröten wird die CSU schlucken, um die bisher nur in der Fantasie von USB und ILM existierende größte Fraktion zu verhindern um sich auch weiterhin den 2. Bürgermeister und einigermaßen attraktive Referentenposten zu bekommen?

Hatten sich doch in den letzten Monaten vor der Wahl CSU und FW erheblich angenähert und dabei erkannt, dass man nicht jede Dummheit der politischen Gegenseite mitmachen muss, wenn man gemeinsam gestalterischen Willen entwickelt .

Unser kleines Video gibt darüber Aufschluss, dass man, auch wenn man miteinander kann, den Rest nicht aus dem Blick verlieren sollte!
Fröhlichen Erkenntnisgewinn.

*Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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