Verhindert Bundesstraßen-LKW-Maut die Geisenfelder Umgehungsstraße?

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Umgehungsstraßengegner sehen sich bestätigt.

Seit Jahren liegt man Behörden und Interessenverbänden in den Ohren. Um die leidigen Verkehrsströme von der Geisenfelder Innenstadt fernzuhalten, gäbe es doch wirkungsvollere Methoden als den Bau einer naturzerstörenden und obendrein wirkungsuntauglichen Umgehungsstraße.

Eine der von Umgehungsstraßengegnern vorgebrachte Option war die Forderung nach einer LKW-Maut auf Bundesstraßen. Diese verkehrsberuhigende Alternative scheint mit der derzeit laufenden Regierungsbildung in greifbare Nähe gerückt.

 

Als man die Regierung farblich noch mit „Schwarz-Gelb“ umschrieb, also noch vor der Abwahl der gelben FDP anlässlich der BTW 2013, war für LKWs der größte Teil der deutschen Bundesstraßen mauttechnisches Niemandsland. Einspurige Bundesstraßen konnten ohne die Entrichtung einer zusätzlichen Abgabe von Lkws befahren werden.

Doch das Farbenspektrum der zukünftigen Bundesregierung ändert sich gerade. Und mit ihm voraussichtlich die Mautpflicht auf Bundesstraßen. Zumindest einigten sich am 2.Oktober in Berlin die Verkehrsminister der Länder auf einen „Instrumentenkasten“, in dem sich auch die Forderung nach einer geänderten Mautpflicht für LKWs befindet.

Die Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen brächte nicht nur eine Minderung von ca. 2,3 Milliarden Euro bei der derzeitigen Unterfinanzierung von 7,2 Milliarden Euro, sie könnte auch den Bau umstrittener Umgehungsstraßen vermeiden (als Bundesstraße)

Für die Geisenfelder „Pseudo -Entlastungs-Umgehungsstraße“ (durch den Bau würden nur ca. 10% Verkehrsentlastung erreicht werden) träfe dies zu.

Zumindest wenn es nach „Bürgersicht“-Leser R. Nitsche ginge.

Er schreibt in seiner E-Mail an die „Bürgersicht-Redaktion“, nach Bekanntwerden der Inhalte des Verkehrsminister-Treffen

dürften die Umgehungsstraße(n) um Geisenfeld obsolet werden. Zeit ist Geld für Spediteure und auf der Autobahn dürfte es schneller sein als das „Gezuckle“ durch Geisenfeld – bei gleichem Preis.
Keine Straße(n) spart außerdem Ärger und Steuergelder.(m. M.)

Diese Maut-Entwicklung werden die Umgebungsstraßengegner als lange erwünschte Alternative zum Bau einer nur wenig Verkehrsentlastung versprechenden Naturverschandelung sehen.

Obwohl sie allein durch ihre Einsprüche zum Planfeststellungsverfahren schon sehr gute Chancen sehen, die ungeliebte Umgehungsstraße verhindern zu können, sind sie doch für jede Entwicklung dankbar, die Unterstützung bei der Verhinderung dieses Straßenprojektes verspricht.

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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