Warum die CSU im Herbst in die Opposition sollte

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….. berichtete die „Süddeutsche“ über zwei mit Akten vollgestopfter LKWs, deren Fahrer den mit „vertraulich“ und „streng vertraulich“ gestempelten Inhalt statt in der Verbrennungsanlage, in der Münchner SPD-Zentrale ablieferten. Eine erste Durchsicht der aus dem Innen- und Justizministerium stammenden Schriftstücken habe nicht nur brisantes zum Transrapid, sondern auch zum Fall „Mollath“ und den in die Schweiz verschobenen Schwarzgeldern erbracht. Dies sei aber nur die Spitze des Eisberges.

Am Donnerstag machte die FAZ mit der Meldung auf, dem Autor des Strauß-kritischen Enthüllungsbuches “Macht und Missbrauch”, dem früheren bayerischen Ministerialbeamten Wilhelm Schlötterer, seien umfangreiche Akten aus der CSU-Zentrale zugespielt worden. Es handele sich um digitalisierte Strategiepapiere der letzten 3 Generalsekretäre. Zur Datensammlung gehöre auch eine ältere Festplatte mit dem Vermerk „AZ:96274/96-M.Strauß„.

An einem Montag im Oktober, Tage zuvor war das neue Kabinett vereidigt worden, zeigte der „Spiegel“ auf seiner Titelseite das Bild eines bröckelnden Schlosses Neuschwanstein. Die Schlagzeile dazu lautete:
„Die Abhörprotokolle der CSU – Die Geschichte Bayerns muss neu geschrieben werden“

Nicht nur das politische Bayern wurde kräftig durcheinander gewirbelt. Die Vorgänge um die CSU fanden auch Eingang in die deutsche Umgangssprache.

Kannte man bisher für zu lange offen stehenden Wein oder Leckbier ohne Schaum mehrere abwertende Bezeichnungen, so wurden diese nach der Wahl 2013 unter einem einzigen, griffigen Kulturbegriff zusammengefasst. „Schmeckt irgendwie nach CSU„. Eine neue Bezeichnung für „abgestanden“ hatte sich etabliert!

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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Eine dort hergestellte Waffe könnte nicht nur Russland, sondern sollte auch der Region Ingolstadt Sorgen bereiten.

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