Die Wolnzacher BGW stellt unbequeme Fragen und gibt sich selbst Transparent
Selbst wenn zur Summe von 10.000 Euro noch ein Euro fehlen sollte, 9999 Euro sind noch immer ein stattlicher Betrag. Besonders wenn er als warmer Regen auf einen Wolnzacher Ortsverband einer Partei oder Wählergruppierung niedergeht. Mag dieser Betrag bei der Parteienfinanzierung auf Bundesebene noch unter der Grenze der Nachweispflicht* liegen, die Wolnzacher Bürger könnte es trotzdem interessieren, wer hier wem den Einzug in den Gemeinderat finanziert.
Seit sechs Jahren sitzt Max Wallner jun. im Wolnzacher Gemeinderat und dort als einziger Vertreter für den „Zweckzusammenschluss“ BGW, der „Bürgergemeinschaft Wolnzach„.
Neben den von Aschaffenburg bis zum Königsee gleichlautenden Kommunalthemen habe die BGW als Stachel im Fleisch des heimischen Politikbetriebes ihren kommunalen Scheinwerfer auf ein zumindest im Landkreis Pfaffenhofen noch weitgehend unterbelichtetes Thema gerichtet: Transparenz!
Und hier besonders auf die Finanzen, sprich die Zuwendungen und Wahlkampfunterstützung der verschiedenen politischen Gruppierungen in Wolnzach.
„Wir finden es gut, sich als Gruppierung oder Partei am öffentlichen Leben zu beteiligen“, erklärt Wallner. Doch sollten bei Vereinsspenden/Parteispenden „auch Ross und Reiter genannt werden. Wir tun das“, verdeutlicht Wallner seine Forderung und verweist dabei auf die Internetseite der „BGW“, auf der jeder die Einnahmen und Ausgaben seiner Gruppierung nachlesen kann.
„Ich bin mir sicher“ ist Wallner überzeugt, „nicht nur die Wolnzacher Bürger wären daran interessiert zu erfahren, wer welche politische Liste durch finanzielle Zuwendung unterstützt“. Manche Entscheidung in Gemeinde- oder Stadträten könnte dadurch etwas „transparenter“ werden.
Ob der Vorstoß der BGW Nachahmer findet? Transparenz zumindest in finanzieller Hinsicht?
Hier kann man die „Finanzen“ der BGW nachlesen
*Parteispenden über 10.000 Euro müssen in den Rechenschaftsberichten der Parteien veröffentlicht werden.