Lesedauer 4 MinutenHandwerk, Technik, Industrie – das Motto des diesjährigen „Tag des offenen Denkmals“
Mehr als 7.700 historische Baudenkmale, Stätten und Parks können neugierige Besucher deutschlandweit am Tag des offenen Denkmals am 13. September erleben. So auch im Landkreis Pfaffenhofen. Hier öffnet ein historisches Gebäude, gibt es eine Führung durch den gotischen Innenraum einer Kirche und einen Einblick in die aufwändige Sanierung einer Kapelle.
Der Tag des offenen Denkmals ist eine europaweite Veranstaltung und bietet interessierten Bürgern Zutritt zu gar nicht oder nur teilweise geöffnete Stätten. Die Denkmalpfleger möchten die Besucher auf das breit gefächerte kulturelle Erbe Deutschlands und die Möglichkeiten zu dessen Erhaltung aufmerksam machen. Jedes Jahr am zweiten Sonntag im September öffnen historische Bauten und Stätten ihre Pforten für Besucher.
Bei der Sanierungen von Baudenkmalen sind sehr oft traditionelle Handwerkstechniken gefragt, um ein historisches Gebäude wieder in seiner Ursprünglichkeit erstrahlen zu lassen.
Auf eindrucksvolle Weise demonstrieren dies die 3 Denkmale, die im Landkreis Pfaffenhofen am „Tag des Denkmals“ unter dem diesjährigen Motto „Handwerk, Technik, Industrie“ für die Besucher geöffnet haben:
(1) Pfarrkirche Mariä Verklärung, Förnbach:
In der kath. Pfarrkirche Mariä Verklärung in Förnbach können Besucher die reich geschnitzten einheitlichen neugotischen Altäre von 1876 besichtigen.
Zusätzliche Informationen
In Förnbach findet in der kath. Pfarrkirche Mariä Verkündigung um 13:00 Uhr und 15:00 Uhr eine Führung durch den Kreisheimatpfleger Roland Gronau statt. Bei der Kirche, deren Ursprünge auf das 15.Jh. zurückgehen, vermutet man nicht eine so interessante neugotische Ausstattung. Besonders eindrucksvoll sind der einheitlich gotische Innenraum mit netzartigem Rippengewölbe, im Chorbogen die Wandbilder der klugen und törichten Jungfrauen und Wandbilder mit Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament, Manna-Lese, Jüngstes Gericht, sowie der Passion Jesu, Abendmahl, Fußwaschung und Garten Gethsemane. Die reich geschnitzten einheitlichen neugotischen Altäre von 1876 mit der besonders schönen bekrönten Madonna im Schreinaltar mit Jesuskind und Apfel, in der rechten Hand das Zepter und ein Band, das sie mit dem Jesuskind verbindet, runden die sehenswerte Ausstattung ab. Am südl. Seitenaltar gibt es eine Pieta-Gruppe um 1700. Die doppelstöckige Empore mit Bildern der Apostel und Evangelisten grüßt den Besucher beim Verlassen des Raumes.
(2) Am Draht, Pfaffenhofen:
Ein ehemaliges Kleinbauernhaus aus dem 18. Jahrhundert das liebevoll restauriert wurde, können Interessierte in Pfaffenhofen besichtigen.
Zusätzliche Informationen
In Pfaffenhofen öffnet ein historisches Gebäude, das sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. So haben die Besucher in Pfaffenhofen von 10:00 bis 17:00 Uhr die Möglichkeit am „Draht 8“ das ehemalige Kleinbauernhaus aus dem 18. Jahrhundert zu besichtigen. Es wurde in den letzten sieben Jahren von privater Hand liebevoll und mit viel Hingabe restauriert und instandgesetzt. Die Privateigentümerin Fr. Cetinbas ist selbst Restauratorin im Handwerk als Maler- und Vergoldermeisterin und zeigt den Besuchern die Sanierungsschritte und die handwerklichen Meisterleistungen auf.
(3) Kapelle, Streitdorf:
Die bis vor wenigen Jahren kurz vor dem Verfall stehende Kapele wurde durch den Förderverein „Streitdorfer Kapelle e.V.“ aufwändig saniert.
Zusätzliche Informationen
Bei der Kapelle in Streitdorf (bei Förnbach) bietet der Förderverein Streitdorfer Kapelle e.V. interessierten Besuchern um 14:00 Uhr und 16:00 Uhr eine Führung an. Der engagierte Förderverein machte sich die aufwändige Sanierung der um 1869 im neugotischen Stil erbauten Kapelle über Jahre zur Aufgabe. Durch massive Feuchteschäden war die Kapelle stark geschädigt und kurz vor dem Verfall. Es fanden zahlreiche Sanierungsmaßnahmen und sogar eine Anhebung der Kapelle statt. Auch der Altar und die weiteren Ausstattungsteile wurden restauriert. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Arbeiten in diesem Jahr fand im Mai die Weihe der Kapelle durch Herrn Weihbischof Dr. Haßlberger statt. Nun zeigt sich die Streitdorfer Kapelle für ihre Besucher wieder von ihrer besten Seite.
Erklärtes Ziel des „Tages des offenen Denkmals“ ist es, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und das Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken.
Im vergangenen Jahr beteiligten sich 50 Länder Europas mit 30.000 Denkmälern. Alleine in Deutschland waren rund 4 Millionen Kulturinteressierte bundesweit unterwegs.