Grandioser Start für den Bau eines Pfaffenhofener Bürgerwindrades

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In zwei Tagen bereits Bürgeranteile von einer halben Million gezeichnet

Die Bürgerenergiegenossenschaft Pfaffenhofen eG startete im Rahmen der Energie für alle Woche 2014 im Stockerhof mit der Informations- und Beteiligungsphase für das erste Pfaffenhofener Bürgerwindrad im Lustholz. Nach der Präsentation der Projektdetails konnten Bürger sofort Anteile zeichnen, bzw. für sich reservieren.Insgesamt wurden bereits rund 500.000 Euro Bürgeranteile gezeichnet.

„Wir wären eine wahrlich blöde Spezies, wenn wir so weiter machen
und fossile Rohstoffe verbrennen,
während uns Sonnenenergie und Wind ewig zur Verfügung stehen“

Zuvor begeisterte TV-Professor Harald Lesch die rund 300 EFA-Besucher mit seinem Vortrag rund um die Energiewende und Klimaschutz.“Mit der Kernkraft haben wir uns vor sechzig Jahren für die falsche Richtung entschieden”, leitete Professor Harald Lesch seinen Vortrag auf der Stockerhofbühne ein.

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Die zentrale Aussage des knapp einstündigen Impulsreferates war dann ein Plädoyer für Sonne und Windkraft: “Wir wären eine wahrlich blöde Spezies, wenn wir so weiter machen und fossile Rohstoffe verbrennen, während uns Sonnenenergie und Wind ewig zur Verfügung stehen”!

Andreas Herschmann, Vorstand der Energiegenossenschaft präsentierte dann die Fakten zum Bürgerwindrad Pfaffenhofen und das dazugehörige Beteiligungsmodell.

Das 1. Windrad im Stadtgebiet Pfaffenhofen ist demnach als 100 %iges “Bürgerwindrad” geplant.

Das heißt, das gesamte Investitionsvolumen von rund 5 Mio. Euro soll zu 100 % durch Beteiligungen von Bürgern aus der Region erbracht werden. Es machen also nicht die Stromkonzerne und Großinvestoren den großen Profit, sondern die Bürgerinnen und Bürger profitieren selbst von ihrer Anlage.
Die Bürger stellen dabei als Darlehensgeber der Genossenschaft Kapital für eine bestimmte Zeit mit einem festen Zinssatz zur Verfügung und werden gleichzeitig Mitbesitzer der Anlage.

“Wir wollen, dass die Wertschöpfung auch für unsere Energie vor Ort bleibt.
Energiekonzerne sind aus geschäftlichen Gründen nicht ernsthaft an der Energiewende interessiert.
Deshalb nehmen wir das selber in die Hand und bringen Lösungen anstatt nur davon zu reden”

Konkret kann sich jeder Landkreisbürger ab sofort mit mindestens 1000 Euro direkt an dem Projekt beteiligen. Eine Beteiligungsobergrenze gibt es bislang nicht. Ab Inbetriebnahme des Windrades, spätestens im Frühjahr 2016, wird dann bei einer Laufzeit von 20 Jahren jährlich eine Rendite zwischen 3 % bis 4 % plus 1/19 der Darlehenssumme ausbezahlt. Mitglieder der Energiegenossenschaft und Bewohner der unmittelbaren Nachbarorte erhalten eine Beteiligungsgarantie und werden vorrangig behandelt.

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Nach der Vorstellung der Windrad-Werbekampagne “Macht mal was für meine Zukunft”, welche mit Pfaffenhofener Kindern und Erwachsenen produziert wurde, nutzten noch viele Besucher das direkte Gespräch mit den Verantwortlichen der Genossenschaft und mit Prof. Harald Lesch. Ebenso viele wollten gleich auch ihre Anteile sichern. Am Vortag konnten Mitglieder der Genossenschaft ebenfalls bereits Anteile reservieren. Insgesamt sind so bereits rund eine halbe Million der benötigten Bürgerdarlehen zusammengekommen.

Die Zeichnungsfrist läuft noch bis 30.11.2014

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