41 Prozent der bayerischen Patente werden in Oberbayern angemeldet
Am Rande einer Informationsveranstaltung über Patentstrategie, finanzielle Machbarkeit und unerwünschte Nachahmer gab das Kommunalunternehmen „Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm“ (KUS) bekannt, „erstmals am 23. April 2015 den IHK-Erfindersprechtag in den Landkreis Pfaffenhofen“, zu holen.
Gute Ideen für neue Produkte sind für Unternehmen aller Größenordnungen von elementarer Bedeutung. Doch wie schützt man sein Wissen gegen unerwünschte Nachahmer und setzt seine Rechte durch, ohne sich finanziell zu übernehmen? Wie kann eine nachhaltige Patentstrategie für kleine und mittelständische Unternehmen aussehen? Diese und weitere Fragen wurden bei einer Informationsveranstaltung beantwortet, die das Kommunalunternehmen Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm (KUS) und die IHK gemeinsam bei der Hecht Technologie GmbH in Pfaffenhofen durchführten.
Der Veranstaltungsort war passend gewählt, schließlich ist Hecht ein innovatives mittelständisches Unternehmen, das jährlich diverse Patente zur Anmeldung bringt. Geschäftsführer Günther Hecht bewertet Schutzrechte als „sinnvolle und effektive Maßnahme zum Schutz des geistigen Eigentums“. Zudem könne man durch eigene Patente den Unternehmenswert steigern, seine Wettbewerbsposition stärken und den Umsatz erhöhen.
, lieferte Fakten zum Innovationsstandort Oberbayern. „Mit über 4.000 Hightechunternehmen ist unser Regierungsbezirk der wichtigste Innovationsmotor in ganz Bayern“, betonte Christoph Unterburger, Berater für Umwelt, Energie und Innovation der IHK. Zudem werden hier 60 Prozent der internen F&E-Aufwendungen getätigt und 41 Prozent der bayerischen Patente angemeldet.
Patentanwalt Thomas Seifert und IP-Strategieberater Dr. Carlos Valenzuela vermittelten den Teilnehmern wirkungsvolle Strategien zum Schutz des geistigen Eigentums. So berichtete Seifert von den Kriterien patentfähiger Erfindungen und dem Ablauf einer Patentanmeldung. Dabei wies er auch auf Patentierungsausschlüsse und mögliche Alternativen hin.
Johannes Burhop von der TÜV Rheinland Group stellte das Patentzentrum Bayern als Partner für den Mittelstand vor. Das Zentrum bietet unter anderem Unterstützung bei der Patentanalyse und vorbereitenden Recherche sowie Beratung zu Fördermöglichkeiten.
Minjie Liu von der Anwaltskanzlei China Sinda erläuterte Möglichkeiten des Patentschutzes in China, das von vielen Unternehmen als „wilder Osten“ betrachtet wird. Die Meinung, Schutzrechte brächten dort „sowieso nichts“, sei weit verbreitet. Dabei habe sich das chinesische Patentrecht seit seiner Entstehung 1984 stetig weiterentwickelt und das Bewusstsein der Chinesen für geistiges Eigentum seitdem deutlich gesteigert.
„Um den weiteren Informationsbedarf zum Thema Patente zu decken holt das KUS am 23. April 2015 den IHK-Erfindersprechtag erstmals in den Landkreis Pfaffenhofen“, gab KUS-Vorstand Johannes Hofner bekannt.
Von 17 bis 19 Uhr finden die kostenlosen Einzelberatungen in der Geschäftsstelle des KUS, Spitalstraße 7 in Pfaffenhofen statt. In 20-minütigen Gesprächen geht ein Patentanwalt aus der Region auf individuelle Fragestellungen rund um das Thema Patente und Schutzrechte ein.
Wer eine Idee zu einem Patent, Gebrauchsmuster oder Design hat und unsicher ist, ob eine Schutzrechtsanmeldung erfolgen soll, ist beim Erfindersprechtag richtig. Interessierte können sich unter info@kus-pfaffenhofen.de oder Telefon 08441 40074-40 anmelden.