Zurück aus dem Heim – Erneutes zusammenleben will gelernt sein.

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Fachdienst des Landratsamtes hilft, die beiderseitige Herausforderung zu bewältigen.

Derzeit befinden sich insgesamt 80 Kinder und Jugendliche in erzieherischen Betreuungseinrichtungen.Die Heimunterbringung ist jedoch immer nur die zweitbeste Lösung“, so Marina Grasl, Bereichsleiterin im Sachgebiet Familie, Jugend, Bildung. Das Ziel ist es, das die Kinder und Jugendlichen, sobald es möglich ist, wieder in die Familie zurückkehren.

Das Sachgebiet Familie, Jugend, Bildung des Landratsamts Pfaffenhofen hat jetzt erstmals einen Kurs angeboten, damit sich sowohl die Eltern als auch die Kinder und Jugendlichen auf diese Situation einstellen können. Die Erfahrungen sind durchweg positiv.

Trotz aller Betreuung und präventiver Maßnahmen lässt es sich in Einzelfällen nicht immer vermeiden, dass Kinder und Jugendliche – vorübergehend oder auch für längere Zeit – in ein Heim müssen. Dafür gibt es im Sachgebiet Familie, Jugend, Bildung des Landratsamts Pfaffenhofen einen Fachdienst, der die Kinder und Jugendlichen bei unterschiedlichen Problemlagen unterbringt und begleitet.

Die „Wiedereingliederung“ der Sprösslinge in die Familie stellt für beide Seiten – sowohl für das Kind als auch für die Eltern – oft eine große Herausforderung dar. Marina Grasl: „Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass es sinnvoll ist, die Reintegration der Kinder in die Familie intensiv zu begleiten“.

Daher hat der Fachdienst des Landratsamts jetzt erstmals einen Kurs für Eltern eingerichtet, deren Kinder – in vielen Fällen mehrere Jahre lang in einem Heim untergebracht waren und – weil sich die Situation verbessert hat – zur Familie zurückkommen können.
Wir beginnen mit dem Kurs bereits ein halbes Jahr vorher, also bevor die Kinder zurückkehren. Wir setzen uns an mehreren Kursabenden mit den Eltern zusammen und schauen, wo es Probleme geben kann“, erläutert die Diplom-Sozialpädagogin Heike Scharrer, Mitarbeiterin des Fachdienstes.
Ziel des Kurses sei es auch, „an Beziehungsgeflechten zu arbeiten, Verhaltensstrategien zu überdenken und Erziehungskompetenzen zu stärken“, so Heike Scharrer.

  • Welche Erfahrungen haben die Kinder im Heim gemacht?
  • Welche Ängste haben die Eltern und die Kinder bei der Rückkehr?
  • Wie kann ich eine bessere Beziehung als früher aufbauen?
  • Welche Grenzen kann oder muss ich meinem Kind künftig setzen?

Im Laufe des Kurses bekommen die Eltern Informationen und die Möglichkeit, neue Verhaltensweisen auszuprobieren, mit anderen Eltern Erlebnisse und Wahrnehmungen auszutauschen und das erlernte „Wissen“ im Alltag zu testen.

Dazu Heike Scharrer: „Wir vermitteln die Inhalte und bringen diese anhand von Übungen mit Erfahrungen der teilnehmenden Eltern in Verbindung“. Nach jedem Kursabend gibt es Aufgaben, die im Alltag mit dem Kind erprobt werden können.

Der erste Elternkurs konnte kürzlich abgeschlossen werden. Die Rückmeldungen dazu sind „durchwegs positiv“ gewesen“, so die Diplom-Sozialpädagogin. „Besonders freuten sich die Eltern über die angenehme Atmosphäre und die Erfahrung, dass sie mit ihren Problemen nicht allein sind und sich austauschen können“.

Es habe zudem immer genug Zeit gegeben, die eigenen Probleme einzubringen und individuell darauf einzugehen.

Die Mitarbeit der Eltern und die positive Resonanz bei den Eltern haben die Sozialpädagoginnen darin bestärkt, im nächsten Jahr erneut eine entsprechende Schulung anzubieten.

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