Stille Nacht

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Trotz der denkwürdigen Jahrestage die Erster und Zweiter Weltkrieg in den Kalendern des Jahres 2014 hinterließen, war es uns Europäern nicht möglich, intelligent, angemessen und vor allem deeskalierend auf eine anfänglich unaufgeregt, doch das Potential einer Krise in sich tragende, heranschlendernde Irritation zu reagieren.

Der ungebremste Ukraine-Konflikt, die Sanktionen gegen Russland und die damit verbundene Talfahrt der dortigen Wirtschaft bergen nun ein Eskalationspotenzial in sich, das Europas Handlungsspielräume dramatisch verschlechtern und durch Verharren in einer finanziell und wirtschaftlich diffusen Freund-Feind Situation ein kontinentaler Scherbenhaufen drohen könnte.

Im Jahr 2014, 100 Jahre nach Beginn des ersten Weltkrieges leben wir zwar in einem gemeinsamen, doch wie vor 100 Jahren, in einem erneut bornierten Europa.

Meine Ideologie wäscht weißer, meine Demokratie ist demokratischer. Und ganz wichtig: Das Trennende noch vor dem Verbindenden hervorheben.

Ist es wirklich so schwer, Richtig von Falsch, Wichtig von Unwichtig zu unterscheiden und das Gemeinsame im Individuellen zu erkennen: Hallo Mensch!!!

Überaschenderweise bedarf es -wie so oft- einer Extremsituation um das Beste im Menschen hervorzubringen.

Auf einem Schlachtfeld in Flandern, inmitten von Töten, Verstümmeln und Abstechen des 24. Dezembers 1914 brachte die verbindende Kraft der „Heiligen Nacht“ für die sich gegnerisch gegenüberstehenden britischen und deutschen Soldaten einen spontanen Weihnachtsfrieden.

Unter den Klängen “Stille Nacht, heilige Nacht” beziehungsweise “Silent Night” krochen „Tommys“ und „Huns“ aus ihren Schützengräben und verbrüderten sich gegen den ausdrücklichen Befehl ihrer Vorgesetzten für kurze Zeit im Niemandsland.

Dieser kleine Frieden im Großen Krieg könnte als Aufforderung zur Rückbesinnung dienen, im kommenden Jahr endlich innezuhalten, verbale Schützengräben zu verlassen und vorurteilsfrei anzuerkennen, das sich im 21. Jahrhundert das Völkerverbindende -über alle Konflikte hinweg- auf dem europäischen Kontinent als tragfähiger erweist, als es transatlantische Sichtweisen glauben machen wollen.

Die vor uns liegenden Tage könnten wir nutzen, im Kantschen Sinne das Derzeitige zu reflektieren,
politische Denkmuster auf „Cui bono?“ hin abzuklopfen um am Ende aller möglichen Konsequenzen
über die einzig gesicherte Wahrheit zu stolpern:
WIR SIND DAS VOLK!

Besinnliche Tage wünscht

Bernd M. Schuhböck
Bürgersicht.de

Nachtrag: Britische Post veröffentlicht Captain Chaters Brief vom Weihnachtswunder (spon)

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Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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