Die Ruhe ist futsch wenn das umgesetzt wird
Sollte eine kanadische Brauerei mit ihrer Idee, wie man Bitterhopfen noch etwas bitterer hinbekommt, einen Trend lostreten, dann werden wir uns in der Hallertau demnächst an lautere Töne gewöhnen müssen.
Bier ohne Hopfen geht bekanntlich gar nicht. Bitterhopfen für die typische Bitterkeit, Aromahopfen um dem Bier noch mehr „Körper“ zu verleihen.
Die Bitterhopfen-Sorte „Herkules“, 2016 mit einer Gesamtabwaage von 13.019 t die mit Abstand mengenmäßig stärkste in der Hallertau angebaute Hopfensorte (Hopfenertrag 2016 ges. i.d. Hallertau: 36.953 Tonnen) dürfte, neben anderen Sorten, auf mindestens einem Drittel der Hallertauer Anbauflächen wachsen.
Also wo nicht, im „größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt“?
Und obwohl mit Craft Beer (hierzulande auch Craftbier) die Hopfenexperimentierfreude für besondere Aromen stieg, bleibt Bitterhopfen der Einstieg in den Bierhimmel, steht also am Beginn jedes Brauvorgangs .
Um nun den Alphawert des Bitterhopfens zu steigern (je Alpha desto bitterer) propagieren die kanadischen Bierproduzenten „Farnham Ale & Lager“ eine ungewöhnliche Vorgehensweise.
Was zum Wohlbefinden und einer gewissen Leistungssteigerung zum Beispiel bei Kühen beträgt, moderne Ställe verfügen über ein automatisiertes „über den Rücken bürsten“, verbietet sich bei Hopfendolden. Also wählte man die zweite Wohlfühlvariante, eine ebenfalls bei Kühen erprobte Form zur Ergebnisverbesserung: Beschallung.
Wen klassische Musik bei Kühen beruhigend, entspannend und letztendlich Ertragssteigernd wirkt, müsste doch nerviges bei Bitterhopfen ……. (siehe Video)
Sollte sich diese Erkenntnis durchsetzen, dann wird selbst der Duft des besten Hopfens als Einschlafhilfe für die Bewohner der Hallertau nicht mehr reichen.