Bürgermeisterwahl 2014 – Schafft es Geisenfelds Bürgermeister-Versuch erneut ?

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Wegen welcher seiner „Qualitäten“ sollte man Christian Staudter erneut wählen?

Ist es möglich, wenn man zu weit hinaus segelt, vom Rand der Weltscheibe zu fallen? Aber ja meinen zumindest diejenigen, die im amtierenden Bürgermeister Staudter einen guten Bürgermeister für Geisenfeld sehen.

Für den großen Rest der Geisenfelder, also einer aufgeklärten Mehrheit mit globalerer Sichtweise, listen wir ab Montag die „Qualitäten“ des sich erneut zur Wahl stellenden Bürgermeisters auf.

Als Staudter 2008 nach einer 6 Jahre zuvor gescheiterten Kandidatur endlich in Geisenfeld zum Bürgermeister gewählt wurde, dürften die wenigsten wirklich gewusst haben, wen sie da wählten.

Der Großteil der Geisenfelder kannte Staudter und seine politische Arbeit nur aus erschreckend unkritisch dahinplätschernden, wohlwollend begleitenden Veröffentlichungen. Darin wurden vor der Bürgermeisterwahl 2008  auch Bilder einer Person gezeichnet, dessen politischer (SPD) und beruflicher Werdegang (Berufsschullehrer) der Eignung und dem üblicherweise gewünschten Mehrwert an eine qualifizierte Bürgermeisterpersönlichkeit entsprachen.

Wie schrieb Staudter in der USB-Postille vom Januar 2008, in der er die Geisenfelder darum bat, ihn zum Bürgermeister zu wählen:     „Ich möchte Bürgermeister werden, weil …. ich überzeugt bin, dass meine fachlichen und menschlichen Qualifikationen für dieses Amt und unsere Stadt nützlich sein werden..“ Konnte er auch die Geisenfelder davon überzeugen, dass er diese Qualifikationen besaß und er wirklich NÜTZLICH war?

Vom Stadtrat zum autokratischen Bürgermeisterdarsteller

Doch in den darauffolgenden Jahren durften der Geisenfelder Stadtrat direkt, und die Geisenfelder Bürger indirekt durch „Bürgersicht“ miterleben, wie Staudter vom Stadtrat zum autokratischen Bürgermeisterdarsteller mutierte. Sein für den Wahlkampf weichgespültes Persönlichkeits- und Qualitätsprofil entpuppte sich als herablassend kalkuliertes Leistungsversprechen.

Als Christian Staudter am 2. Mai 2008 sein Amt als Bürgermeister antrat, kannte er den Betrieb im Rathaus bereits aus den vorrangegangenen zwei mal 6 Jahren als Stadtrat.

Und doch zeigte er bereits am 30. Juli in einer von ihm geleiteten Bauausschusssitzung, knapp 11 Wochen nach seiner Vereidigung, dass zwölf Jahre als Stadtrat nicht zwingend ausreichen, selbst einfachste Aufgaben als Bürgermeister souverän zu handhaben oder den von der Geschäftsordnung vorgegebenen verantwortungsvollen Umgang mit Geldern der Bürger zu gewährleisten.

Ab 30. Juli 2008 zeigte Staudter „das er es kann“, (USB-Chef Böhm zur angestrebten Wiederwahl Staudters 2014) sich im Umgang mit Vorschriften über die Belange der kommunalen Selbstverwaltung in Geisenfeld hinweg zu setzen. (Siehe „Die Qualitätsnachweise des Kandidaten Staudter)

Bei dieser Wahl können die Wähler zurückblicken: Konnte er wirklich „Bürgermeister“?

Bei der nun anstehenden Wahl am 16. März 2014 haben die Wähler in Geisenfeld gegenüber der Wahl 2008 einen Vorteil: Mussten sie 2008 Staudter noch glauben, dass er „Bürgermeister kann“, können sie nun bei dieser Wahl zurückblicken und überprüfen, ob er es wirklich konnte!

Durch die Kandidaten Erl und Schranner wurde Kandidat Staudter überflüssig

Für die Mehrheit in Geisenfeld stellt sich selbst diese Frage nicht mehr. Haben sie doch für sich mit den beiden Herausforderern Erich Erl (FW) und Hans Schranner (CSU) die geeigneteren Kandidaten gefunden. Zum Beispiel Umgehungsstraße: Wer braucht schon einen Bürgermeister, der im Laufe der Jahre seine Ansichten zum Bau einer Teil-Umgehungsstraße revidierte, und jetzt aktuell den Bau dieser Umgehungstraße im Wahlkampf als erstes Ziel ausgibt.

Bei der Nominierung zum Bürgermeisterkandidat seiner „Haupt„-Gruppierung USB gab er dazu erneut – in Abwandlung eines bekannten Filmtitels- den typischen „Staudter, und wie er die Welt sah„. „Wer der Meinung ist, dass wir diese Straße unbedingt brauchen, der muss mich wählen.“

Dass man ihn, neben anderen Vorhaben auch dafür nicht mehr braucht, hat er wohl mit Blick auf seine Anhänger und dem Schielen auf Wahlaussagen mit dem dümmsten gemeinsamen Nenner übersehen.

Auch Kandidat Erl ist -schon immer und ohne Wenn und Aber- für den Bau. Kandidat Schranner ist eher dagegen. Beim großen Rest der Aussagen und den anzupackenden Aufgaben unterscheiden sich die Kandidaten bestenfalls in der Reihenfolge, der Gewichtung und im Temperament. Kommunales eben.

Könnte man Staudter wegen seiner Qualitäten erneut wählen?

Trotz dieser Minoritätenstellung von Christian Staudter beschäftigen wir uns in den kommenden Tagen auf Bürgersicht mit Fragen, warum man den amtierenden Bürgermeister Staudter erneut wählen könnte: (ab Montag)

  • -Wegen seiner Kompetenz
  • -Wegen seines Umgangs mit Geld und Zahlen
  • -Wegen seines Umgangs mit Stadträten und Mitarbeitern
  • -Wegen seiner Aufrichtigkeit
  • -Wegen seiner strammen Behauptungen

Eventuell verstärken wir dadurch die eine oder andere Wahlabsicht!

Doch vorher veröffentlichen wir am Sonntag ab 20 Uhr noch ein Interview mit den beiden Herausforderern Erich Erl (FW) und Hans Schranner (CSU).

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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