Bürgersicht Die alternative, unkonventionelle Sichtweise
Pfaffenhofener Friedensgruppe „Freundschaft mit Valjevo e.V.“ berichtet über erfolgreiche Spendenaktion.
Große Freude herrschte an den Weihnachtsfeiertagen im Italienischen Krankenhaus in Damaskus: Nach vielen Monaten des Wartens hat das Krankenhaus endlich wieder einen Computertomographen erhalten. Dank vieler großzügiger Spenden konnte die Pfaffenhofener Friedensgruppe „Freundschaft mit Valjevo e.V.“ (Verein für Frieden, Freundschaft und Völkerverständigung) im erheblichen Umfang bei der Finanzierung mithelfen. Außerdem konnten dem Krankenhaus -wie auch schon in den Vorjahren- beachtliche Summen für den Ankauf von Stoffen zur Herstellung und Verteilung von Winterkleidung an Bedürftige zur Verfügung gestellt werden.
Bernd Duschner, 1. Vorsitzender des Vereins berichtet:
Eine äußerst bedrückende Lage
Selbst in den Zeiten des Krieges war die wirtschaftliche Lage in Syrien bei weitem nicht so schwer wie heute, schrieb uns vor kurzem Schwester Carol Tahhan, Leiterin des Italienischen Krankenhauses. In den letzten Monaten wirkte sie oft deprimiert.
Im Frühjahr war der für viele Diagnosen erforderliche Computertomograph des Krankenhauses endgültig kaputt gegangen. 15 Jahren war er im Einsatz gewesen. Auch Ersatzteile und Geräte für die medizinische Versorgung sind in Syrien aufgrund der bestehenden Sanktionen kaum zu bekommen und ohne Devisen, sprich EUR oder Dollar, auf ausländischen Märkten nicht zu kaufen. Seit dem Ausfall des eigenen Computertomographen mussten die Patienten des Italienischen Krankenhauses für Untersuchungen immer wieder quer durch die Millionenstadt zu anderen Krankenhäusern gebracht werden. Für die Kranken war dies mit erheblichen Risiken verbunden.
Dazu kommt die drastische Verschärfung der wirtschaftlichen Not im ganzen Lande. Seit US-Truppen die syrischen Ölvorkommen im Osten des Landes besetzt halten, sind Diesel, Heizöl und Treibstoffe nur schwer zu bekommen und extrem teuer geworden. Auch die Preise für Lebensmittel explodieren. Speziell auf Diesel aber kann das Krankenhaus nicht verzichten. Es braucht ihn für seine Stromgeneratoren, da es selbst in der syrischen Hauptstadt nur wenige Stunden am Tag Strom aus den öffentlichen Netzen gibt.
Dank Ihrer Spenden konnten wir helfen!
Die Freude im Krankenhaus war deshalb groß, als nach monatelangem Warten der neue Computertomograph, ein günstig eingekauftes generalüberholtes Gerät, endlich zu Weihnachten angeliefert und umgehend installiert werden konnte. Er war zuletzt im Hafen in Latakia gelagert, der vor wenigen Tagen Ende Dezember von der israelischen Luftwaffe bombardiert wurde. Angeliefert wurden zwischenzeitlich auch Stoffe für die Herstellung von Winterkleidung. Als erste Einrichtung werden, so Carolin Tahhan, jetzt mehrere Altenheime und ihre Bewohner mit der Kleidung versorgt werden.
Überglücklich hat sich Schwester Carol Tahhan telefonisch während der Feiertage bei uns gemeldet und uns erste Bilder von der Anlieferung der Stoffe und des Computertomographen gesandt.
Sie hat uns gebeten, allen Spendern den herzlichen Dank des Krankenhauses und seiner Mitarbeiter auszurichten.
