Eine fiktive Handlungsanweisung für den Auftritt von Scholz
Bevor Politiker im Fernsehen auftreten, besonders bei sogenannten Duellen mit einem politischen Kontrahenten, werden sie üblicherweise von ihren Medien- und/ oder Kommunikationsberatern, den sogenannten „Spindoctoren“ darauf vorbereitet. Nichts wird dabei dem Zufall überlassen. Inhalte die in den Ausführungen unbedingt untergebracht werden sollen werden gepaukt, unvorteilhaft wirkende Manierismen des Redners werden abgeschliffen und nonverbale Feinheiten werden eingeübt.
Hatte man sich das am Sonntag zeitgleich von ARD und ZDF ab 20:15 Uhr übertragene „TV-Duell“ der beiden Kanzlerkandidaten Olaf Scholz und Friedrich Merz angesehen, konnte man erahnen, was man Olaf Scholz -vermutlich- als nonverbales Kommunikationszuckerl für seinen Auftritt empfohlen hatte.
Ich habe versucht, eine derartige Anweisung als Fiktion zu antizipieren.
„Olaf, wenn Merz dir etwas für dich Unangenehmes vorwerfen sollte, lässt du dir nichts anmerken, stellst dich lässig neben dein Pult und demonstrierst damit Interesse an einem Dialog mit ihm. Aber bitte, bitte denk daran: Nur wenn du deine Mimik dabei im Zaum hältst, können wir den nach der Sendung darüber berichtenden Journalisten glaubwürdig vermitteln, du hättest wirklich Zugewandtheit gezeigt“.
Wie man dem Titelbild und der Mimik des darin abgebildeten Kandidaten entnehmen kann, verlief der Auftritt dann doch etwas anders als vorgesehen.
Pressestimmen dazu:
Aufschlussreiche Szenen und Aha-Momente
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