Schlechter kann man Geisenfeld nicht verkaufen
Ein grauer Tag Ende Februar in Geisenfeld. Autos durchqueren die vom Tauwetter der letzten Tage angeschmutzte Stadt durch die Maximiliansstraße. Die meistfrequentierte Verkehrsverbindung durch Geisenfeld. Statt für Geisenfeld und seiner „lebendigen Einkaufs-Atmosphäre“ zu werben -wie es der wirklichkeitsferne Marketing-Spruch einer um ihre Daseinsberechtigung ringende „Unternehmerrunde“ suggerieren soll, bieten die Frontflächen der Gebäude in dieser Straße nichts wirklich Einladendes. Eine schreckt besonders ab!
In das vom Bürgermeister bei Volksbelustigungen gequält von der Bühne herabposaunte „Lebendige Geisenfeld“ möchten nicht mal mehr die Bewohner der umliegenden Ortsteile kommen. Weil diese den „Bürgerbus“, eine von der Stadt subventionierte Buslinie zunehmend verschmähten, werden die Fahrten ab März radikal verringert. (Keine Fahrten mehr am Nachmittag)
Hintergrund Bürgerbus :
Mit der Einrichtung des „Bürgerbus“ wollte zum einen die Wählergruppierung „USB“ einen Beliebtheitspreis erringen, und zum anderen das „Bürgerbüro“ begründen. Bei Licht betrachtet ging beides gründlich daneben:
Die USB fällt durch lustige oder populistische Anträge für den Stadtrat auf, und das „Bürgerbüro“, dessen einzige Mitarbeiterin (Halbtags) in der Presse gewollt großspurig als „Bürgerbüro-Leiterin“ benannt wird, leidet an chronischer Unterbeschäftigung. (welche demnächst im renovierten Alten Rathaus also gegenüber dem Rathaus- ihre Fortsetzung finden soll)
Wurden die Leerstände in der Maximilianstraße zum großen Teil durch ansprechende Dekorationen kaschiert, springt einen das mit Abstand größte Objekt in der Straße regelrecht an.
Ungetarnt, dreckig und mit den gelernten Symbolen des beginnenden Niedergangs versehen: verklebte Fenster.

Fenster mit krakeligen, typisch billig von Hand gekritzelten Verkaufs- oder Vermietofferten auf buntem Karton gibt es leider noch einige im Stadtgebiet Geisenfelds.
Doch das verdreckte, Fenster verklebte und mit 7 Parabolantennen zur Straßenseite verschandelte „Fuchsbüchler-Anwesen“ sendet mit seinem nostalgischen „Schlecker“-Schild ein fatales Signal aus.
Tristesse in Geisenfeld!
Schlecht verkaufte Kalendersprüche und das Verstecken hinter Hausfrauenkultur, Storchengeblubber und ein auf großstädtisch getrimmtes Provinzgelaber: Nichts davon kann die Nachlässigkeit bei einer wirklich wichtigen Pflichtaufgabe des Bürgermeisters verdecken:
Die Stadt Geisenfeld nicht so aussehen zu lassen, wie sie gerade anfängt auszusehen!
An die Arbeit Herr Bürgermeister.
Kultur, oder das was SIE darunter verstehen, können sie später wieder machen!