Geschädigte des „Schmierfinks“ stehen zur gerichtlichen Aufarbeitung in den Startlöchern
Wikipedia hat, allein schon aus der Tatsache heraus, das einzige nennenswerte Lexika zu sein das es noch gibt, eine enorme Verantwortung.
Doch wird es dieser Verantwortung auch gerecht?
Dieser Frage und den dabei entdeckten Manipulationen auf Wikipedia gingen Dirk Pohlmann, investigativer Journalist und Dokumentarfilmer sowie Markus Fiedler, Lehrer an einer allgemeinbildenden Schule in Oldenburg in ihren Dokumentationen „Geschichten aus Wikihausen“ nach. (Alle auf YouTube bei „Gruppe 42“ zu finden.
In ihrer Jubiläumsausgabe „#10 Wikihausen“ berichten sie, wie sie einem speziellen Typen mit dem Alias Namen „Feliks“ auf die Schliche kamen, der seine Verantwortung als Wikipedia Autor zu einem Machtinstrument missbraucht um seine politische Agenda, auch innerhalb der Partei „Die Linke“ umsetzen zu können“. (Und dieser „Typ“ ist als „Editor“ bei Wikipedia kein Einzelfall)
(Wikipedia Autoren schreiben, löschen, redigieren i.d.R. anonym. Was viele Wikipedia Nutzer nicht wissen: Das Radieren oder Hinzufügen in Artikeln wird zusammen mit dem Namen des „Editors“ dokumentiert. Man sieht zwar nur den Alias-Namen des „Editors“, kann aber in der „Versionsgeschichte“ genauestens seine Arbeitsweise nachvollziehen)
So richtig ins Laufen kam die Recherche von Pohlmann und Fiedler, als den Wikihausen-Machern ein Hinweis auf das Ingolstädter Christoph- Scheiner- Gymnasium zuging. Ab da führte eines zum anderen.
Dirk Pohlmann zu „Feliks“ (der im Video auch mit seinem enttarnten früheren und aktuellen Klarnamen genannt wird):
„Er ist Rechtspfleger am Oberlandesgericht München, ein ehemaliger Bundestagskandidat der Linken, der Parteifreunde seiner Ausrichtung in Wikipedia preist oder interne Gegner aus der Linken herunterschreibt.
Er editiert nach seinen eigenen Angaben 51 Linke in Wikipdia, er war Landesschatzmeister der Linken in Bayern, wo es unter anderem Unregelmäßigkeiten bei Spendenquittungen gab, die nie juristisch aufgeklärt wurden.
Er ist außerdem Bundeswehroffizier, Konvertit vom katholischen zum jüdischen Glauben und Kassenprüfer des Bundes jüdischer Soldaten in der Bundeswehr. Er hat in den israelischen Streitkräften freiwillig gedient, er ist Vorstandsmitglied einer jüdischen Gemeinde in München – und sieht es offenbar als seine Aufgabe an, Israel stets positiv in Wikipedia darzustellen und dort negative Tatsachen zu löschen“.
Es gehe bei der Enttarnung des „Feliks“ nicht darum „das hier jemand bedroht werden soll“ betont Markus Fiedler „Es geht darum, das wir ganz sachlich versuchen, dieses Wikipedia wieder in ein vernünftiges Fahrwasser zu bringen“. Das heißt, solche Leute wie „Feliks“ müssen „vor den Kadi gezogen werden“.
Nach Ansicht eines von den Wikihausen Machern befragten Rechtsanwaltes, reicht es gerichtsverwertbar aus, auf Wikipedia einen falschen Eindruck zu erzeugen. Es geht dabei nicht darum „falsche Tatsachenäußerung“ aufzustellen, sondern es reiche die Aneinanderreihungen von Negativrezensionen unter Weglassung vorhandener Positivrezensionen aus, um den Verfasser/Editor eines Eintrags wegen Rufmord vor Gericht zu bringen.
(Exemplarisch wurde hier die Aneinanderreihung negativer Rezensionen in einem die Historikerin, Journalistin und Publizistin Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz betreffenden Wikipedia Eintrag angeführt)
„Die Wikipedia ist auch das anonyme Rachewerkzeug der Wikipedia-Junta gegen alle, die ihre Machenschaften im monopolistischen Online-Lexikon aufklären. De facto ein privates Denunziationsmedium, weil die Wikipedia eine der meistbenutzten Quellen von Journalisten für Personenrecherchen ist.“ so Pohlmann.
„Wer will, dass sich etwas ändert“ schreibt Dirk Pohlmann auf seinem Facebook-Account, „sollte mit dafür sorgen, dass diese Folge (Anmerkung: Das nachfolgende Youtube-Video) bekannt wird, auch unter Journalisten. Denn Wikipedia hat eine Monopolstellung, die missbraucht wird. Das sollte alle Demokraten interessieren, egal welcher Ausrichtung“.