Erstmals seit 1998 redete Helmut Schmidt wieder auf einem Parteitag der SPD.
Der Altkanzler beschrieb in seiner Rede die geschichtlichen Abläufe Europas und zeigte die bisherigen, derzeitigen und zukünftigen Aufgabenstellungen deutscher Politik in Europa auf. Seit 1992 verpflichte der Artikel 23 des Deutschen Grundgesetzes zur Mitwirkung „… bei der Entwicklung der Europäischen Union“. Jedoch nicht durch „schädliche Kraftmeierei“ oder durch „leichtfertiges Geschwätz“ . Dies schüre nur den latenten Argwohn gegen Deutschland.
„Unsere geopolitische Zentrallage, dazu unsere unglückliche Rolle im Verlaufe der europäischen Geschichte bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts, dazu unsere heutige Leistungsfähigkeit, all dies zusammen verlangt von jeder deutschen Regierung ein sehr hohes Maß an Einfühlungsvermögen in die Interessen unserer EU-Partner. Und unsere Hilfsbereitschaft ist unerlässlich“.
In seiner umjubelten und von der Presse viel beachteten „Geschichtsstunde“ warnte Altkanzler Helmut Schmidt vor einer „selbstverschuldeten Marginalisierung„, die Europa im Vergleich zu anderen Regionen zurückwerfen könne. In seinem Plädoyer für Europa rief er nicht nur den SPD-Mitgliedern zu: „Lasst uns dafür kämpfen, dass die historisch einmalige Europäische Union aus ihrer gegenwärtigen Schwäche gestärkt hervorgeht.“
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Wer lieber lesen statt zuhören will, für den gibt es hier die Rede zum nachlesen („Deutschland in und mit Europa“ von Helmut Schmidt Bundeskanzler a. D., beim ordentlichen SPD-Bundesparteitag am 4. Dezember 2011 in Berlin)