Ist das Virus katholisch und macht Weihnachten eine Pause

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Die Unlogik einer bayerischen Corona-Verordnung

Ministerpräsident Söder stand da am 6. Dezember, dem Nikolaustag, als „eine Art General Schwarzkopf der Corona-Bekämpfung“ (Handelsblatt Morning Briefing) und verkündete zusammen mit seinem Wirtschaftsminister und dem Chef der Staatskanzlei  dem bayerischen Volk  ab 14 Uhr  erneut den Katastrophenfall. „Von Mittwoch an verwandelt Söder „Lockdown light“ in „Lockdown medium“.

Gemeint sind die für Bayern ab Mittwoch, 9.Dezember geltenden erneut verschärften Corona-Maßnahmen. „Schulen ab achter Klasse im Wechselunterricht, strengere Ausgehnormen, Alkoholverbot in der Öffentlichkeit, nächtliche Ausgangssperre in „Hotspots“, Askese zu Silvester“.

Askese? Aber nur zu Silvester.

Für Weihnachten gilt nämlich eine Sonderregelung

„Nur  für  die  Zeit  vom  23.  bis  26.  Dezember  gilt  in  ganz  Bayern  eine gelockerte  Kontaktbeschränkung.  Während  der  vier  Tage  ist  der gemeinsame Aufenthalt  mit  den Angehörigen  des  eigenen  Hausstands und  weiteren  Personen  erlaubt,  solange  dabei  eine  Gesamtzahl  von insgesamt  höchstens  zehn  Personen  nicht  überschritten  wird  (die  zu diesen Hausständen gehörenden Kinder unter 14 Jahren bleiben für die Gesamtzahl außer Betracht)

Für die Zeit ab dem 27. Dezember und damit ausdrücklich auch für Silvester und Neujahr gelten dagegen keine Sonderregelungen“.

Hat Söder hier der Mut verlassen? Möchte er „im christlich geprägten Bayern“ (Söder auf der Pressekonferenz) mit dieser für alle erkennbar unlogischen Sonderregelung einen vermuteten Shitstorm vermeiden?

Nicht nur Dietmar Bartsch (Die Linke) versteht da etwas nicht.

Auch die Wissenschaft. Als Bürger fragt man sich jetzt: Wann kommt die nächste, diesmal diese Weihnachtsregel einschränkende Maßnahme?

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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