Pfaffenhofen – Ein Landkreiswappen fällt ins Sommerloch

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Landkreis SPD streitet mit Landratsamt um Nutzung eines „Hoheitszeichen“

Ein Wappen ist in europäischer Tradition ein nach bestimmten Regeln erstelltes Zeichen das zur Zeit der Kreuzzüge entstand und in seiner Form auf ritterlichen Schutzschilden beruht. (Wiki)
Und obwohl weder jemand im Landratsamt noch in der Kreis-SPD zum Ritterstand zu zählen ist, scheinen Behörde wie Partei auf einem Kreuzzug zu sein. Je nach Sichtweise auf einem Kreuzzug „grundsätzlicher“ Art.

„Die Verwendung des Landkreiswappen drückt Heimatliebe aus und ist somit für alle da“!

So könnte man in Kurzform die Auffassung von SPD-Landkreis-Chef Markus Käser zusammenfassen, die er nach einem Schriftwechsel mit dem Landratsamt formulierte.
Vorausgegangen waren eine schriftliche Aufforderung von Landrat Martin Wolf im Januar 2013, man möge das Landkreiswappen von der Homepage des SPD-Kreisverbands „bitte entfernen„, und eine E-Mail vom 7. August 2014, in der der Abteilungsleiter „Allgemeine Rechtsfragen“ im Landratsamt Pfaffenhofen diese Aufforderung im Kern erneut bestätigte.

Vertrat man doch dort die „Auffassung„, dass das Landkreiswappen „grundsätzlich“ nur von Landkreiseinrichtungen verwendet werden darf.

Sommerlochtauglich wurde die Angelegenheit durch den Umstand, dass Käser diese von ihm als „amtlichen Übereifer“ gesehene Auffassung des Landratsamtes öffentlich machte, und anhand von Beispielen auf die widersprüchliche Verwendung dieses „Hoheitszeichens“ hinwies.

Gab es doch Beispiele im Landkreis, die der vom Landrat im Brief an den SPD-Chef als sehr „restriktiv“ gehandhabten Wappenverwendung widersprachen. ( Feuerwehr, Imkerkreisverband Pfaffenhofen)

Noch tiefer ins Sommerloch geriet man im Landratsamt, als man auf Nachfrage von „pfaffenhofen-today“ begann, das „Grundsätzliche“ einschränkend zu interpretieren.

(Parteien sollten in ihrer Außendarstellung das Wappen nicht verwenden, wo anderweitig bereits Genehmigungen zur Verwendung vorliegen, bleiben sie bestehen)

Und wie steht’s jetzt mit der von Käser vorgebrachten Sichtweise, das Wappen werde als sichtbarer Ausdruck von Heimatliebe verwandt?

Da könnte man eventuell weiterhelfen, gibt man sich im Landratsamt aufgeschlossen und verweist auf eine Variante außerhalb des Wappenrechts. Für interessierte Bürger und Organisationen könnte man ein Markenzeichen oder Logo zur Verfügung stellen.

Mit der Reaktion auf die zuvor von SPD-Chef Käser vorgebrachte Forderung „Her mit den Aufklebern!“ scheint man das „Pfaffenhofener Sommerloch“ erfolgreich verfüllen zu können.

Ob Wappen oder Logo : Hauptsache Pfaffenhofen

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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