Pfaffenhofen – Lichterkette von München bis Berlin ( update 18.Dez. – Landrat mit dabei )

Lesedauer 4 Minuten

Am 19. Dezember um 19.00 Uhr von München über Pfaffenhofen bis zum Brandenburger Tor

Könnte das klappen? 5 Tage vor Weihnachten stehen mindestens eine halbe Million Menschen quer durch Deutschland in einer 650 Kilometer langen Lichterkette um ein Zeichen „gegen Terror und Angst und für ein tolerantes Deutschland“ zu setzen. Schön wär’s schon! (Besondes, nachdem die Mobilisierung dazu jetzt auch in Pfaffenhofen so richtig Fahrt aufgenommen hat –mehr dazu im updateKasten)

Fast scheint es so, als hätten die Leute nur darauf gewartet „etwas tun zu können“ erklärt sich Fallenbeck die Rückmeldungen und das „tolle Feedback“ das ihn telefonisch und über seine Internetseite erreicht.

Attentate in Paris, Flüchtlingselend, Krieg in Syrien. Angst, Terror und Gewalt in Deutschland, Europa und auf der Welt. Lasst uns dagegen ein Zeichen setzen! So beginnt der knappe Aufruf auf der Seite lichterkette-2015.de.

Die Resonanz ist riesig“, berichtet Horst Fallenbeck gegenüber „Bürgersicht“ am Telefon. „Habe gerade die nötigen Unterlagen an des Pfaffenhofener Landratsamt gefaxt“, erzählt er uns von einer an sich überflüssigen behördlichen Anforderung. Überflüssig deshalb, „weil ich hier das Schreiben des Innenministeriums vorliegen habe, aus dem hervorgeht, das diese Lichterkette nicht anzeigepflichtig sei“.

Gerade beim Streckenabschnitt München-Ingolstadt hätte er ein gutes Gefühl „dass es mit der Lichterkette klappen könnte“ gibt sich Fallenbeck optimistisch. Einziges Problem dabei, die Leute zwischen München und Ingolstadt „auf´s Land zu kriegen“. Sollten dabei Lücken entstehen, werde die Welt davon aber nicht untergehen.

Update 18.12.2015 /Rege Beteiligung auch in Pfaffenhofen

Organisiert unter anderem von Manfred „Mensch“ Meyer (Verein Hallertauer REGIOnal) wird auch Landrat Martin Wolf in der Lichterkette im Streckenabschnitt durch die Kreisstadt Pfaffenhofen stehen.

Dazu die Pressemeldung aus dem Landratsamt Pfaffenhofen -mit Grafik d. Streckenplans durch Pfaffenhofen

Die Aktion wird auch von Landrat Martin Wolf unterstützt. Das Landratsamt hat die Anmeldung der Lichterkette entgegengenommen und war intensiv beratend bei der Streckenführung tätig. Er wird sich selbst an der Lichterkette beteiligen und hat auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts eingeladen, daran teilzunehmen.

Im Landkreis Pfaffenhofen steht die Kette unter dem Motto „Auf das viele Lichter aufgehen!„, das vom örtlichen Organisator Manfred „Mensch“ Meyer ausgegeben wurde.

Ein kleines Organisationteam traf sich kürzlich zu einer kurzfristig angesetzten Besprechung. Dabei erklärten sich Jörg Bucher und weitere Aktive bereit, ausgerüstet mit Warnwesten für eine gleichmäßige Verteilung auf dem gesamten Streckenabschnitt zu sorgen. Weitere Mitstreiter, die für einen guten Ablauf der Veranstaltung sorgen und sich um die Aufrechterhaltung der Kette kümmern, werden noch gesucht.

In der Stadt Pfaffenhofen verläuft die 3 km lange Strecke wie folgt: Bahnhof – Schrobenhausener Str. – Georg Kippstraße – Münchner Vormarkt – Platzl – Sonnenstraße – Hauptplatz – Ingolstädter Str. – Kreisel Volksfestplatz – Anton Sternstraße – Heißmaning.

Ab 18:00 Uhr beginnt der Aufbau der Kette, bis 19:00 Uhr soll sie dann komplett stehen und bis 20:00 Uhr eine Stunde lang strahlen, so der Plan der Helfer. „300 Teilnehmer im Abstand von jeweils 10 Meter postiert wäre unser Minimalziel“ so Bucher vom ADFC-Fahrradclub. Er rät nicht mit dem Auto sondern mit per Radl zu kommen. Denn sollten deutlich mehr Lichter teilnehmen, dann wäre es am einfachsten auf dem Radweg in Richtung Haimpertshofen bzw. nach Süden Richtung Reisgang die Menschen-Kette zu verlängern bzw. kurzfristig zu verschieben, um ggfs. auch die benachbarten Streckenabschnitte zu unterstützen.

Die verlängerte Strecke von Haimpertshofen nach Reisgang wäre dann insgesamt schon 5 km lang als Teil der geplanten Gesamtstrecke von München nach Berlin mit 580 km. Richtung Reichertshausen basteln auch mehrere Vereine zusammen mit den örtlichen Feuerwehren an der Kette weiter in Richtung München. Jan Hofbauer vom vom mobile e.V. schwört auf Teelichter, Oliver Strässle steckt sie lieber in Marmeladengläser.

„Die grellen Taschenlampen-Apps auf vielen Smartphones leuchten mindestens so hell!“ favorisiert Manfred „Mensch“ Meyer. Matin Juwel spricht fast alle Sprachen. Er betreut u.a. die Pfaffenhofener Flüchtlinge, die zur Lichterkette kommen wollen. Christine Janicher Buska vom Bund Naturschutz schrieb am Do Abend noch all ihre Vereinsmitglieder an. Bernd Duschner vom Verein Freundschaft mit Valjevo will aus dem Konzertssal im Rathaus aktiv werden, wenn die armenische Sängerin Gayane Sureni Lieder und Rhythmen aus dem Orient vorträgt.

Hier der gesammte Streckenabschnitt (unter Vorbehalt) von München, über Pfaffenhofen, Manching, Ingolstadt bis zum Brandenburger Tor in Berlin

Bei der stündlich anschwellenden Resonanz und dem, was jetzt pressemäßig abzugehen scheint (Gerade habe die „Welt“ angerufen) „werden wir einige Hunderttausend Leute für die Lichterkette begeistern können“ freut sich der Initiator aus dem baden-württembergischen Bad Waldsee.

Ein Zeichen setzen, ein möglichst eindrucksvolles gegen das Pegida-Wir sind das Volk-Gegröle, gegen die Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte, gegen Hass und Gewalt und für Offenheit und Toleranz.

Wir sehen uns am 19. Dezember. Um 19 Uhr, irgendwo auf der Strecke zwischen Reichertshausen und Ingolstadt.

Infos zu den Gruppen an der Strecke von München bis Ingolstadt

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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