Russisches Fernsehen – Nachrichten, die deutsche Medien partout nicht bringen wollen.

Lesedauer 2 Minuten

Vergiftungsopfer, angebliche Notoperationen und das Personal der „Charite“.

Ich habe schon mehrere Male darüber geschrieben, wie beeindruckt ich vom russischen Fernsehen und deren selbst Hollywood in den Schatten stellender Bebilderung von Großereignissen bin.

Seit geraumer Zeit ziehe ich nun auch den Hut vor deren journalistischer Ausdrucksform. Möglich wurde mir dies, als ich immer öfter die deutsche Verschriftung (Übersetzungen) diverser russischer Nachrichtenformate von dem in St. Petersburg lebenden Thomas Röper auf seiner Website Anti Spiegellas.

Irgendwie pfiffig, schelmisch und mit einer gehörigen Portion Humor gewürzte Reportagen und Berichte. Dabei galt mein Hauptinteresse nicht der Form, sondern dem Inhalt dieser Sendungen. Berichten sie doch vielfach über mir unbekannte Fakten und Vorkommnisse, über die in den deutschen „alten“ Medien entweder gar nicht, nur andeutungsweise oder wegen in Windeseile vorgenommener Depublizierung  der Mantel des medialen Schweigens gebreitet wurde.

So auch im vorliegenden Fall. Besonders interessant für die Betrachtung des aktuellen Vergiftungsfalls Navalny.

Diese Sendung des russischen Fernsehens beschäftigt sich am Rande mit dem im September 2004 öffentlichkeitswirksam als Vergiftungsopfer in die österreichische Klinik Rudolfinerhaus in Wien eingelieferten Wiktor Juschtschenko (Nach dem dritten Wahlgang im Januar 2005 mit 51 % zum Ukrainischen Staatspräsidenten gewählt)

Des Weiteren mit der Hintergrundgeschichte zu einem Arzt der „Charite“, diesem berühmten staatlichen Krankenhaus in Berlin, das sich, folgt man dem Bericht, schon häufiger politisch instrumentalisieren ließ.

Man begegnet darin einigen Merkwürdigkeiten wie

der auf wundersame Weise in Haft genesenen Julia Timoschenko (nachdem sie zuvor ein eingeflogener Arzt der Charite wg. einer tödlichen Wirbelsäulenerkrankung oder drohender dauerhafter Behinderung für eine „Notoperation“ nach Deutschland ausfliegen lassen wollte)

einer nicht deutsch sprechenden, früheren Misswahl-Gewinnerin und Nacktmodell die eben diesem Arzt als angebliche „Dolmetscherin“ während seines Aufenthalts die Zeit versüßte (Warum hatte der Arzt der Charite eine „tödliche Wirbelsäulenerkrankung“ bei  Timoschenko festgestellt? „Wissen Sie, wir sind Untergebene“ sagte er einem Reporter)

Lesen sie unter dem nachfolgenden Link die ganze Geschichte. Und Achtung: Darin sind einige Schenkelklopfer enthalten! https://www.anti-spiegel.ru/2020/politisch-motivierte-diagnosen-was-in-deutschland-ueber-die-charite-nicht-berichtet-wurde/

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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