Als Putin ein Stoppschild setzte.
So einige, besonders notorisch sich nicht informieren wollende Zeitgenossen, werden die aktuelle Situation nicht als das erkennen (wollen), was für andere mit Händen zu greifen ist:
Mit Datum vom 21. Februar 2022 erlebten wir einen Wendepunkt! (Grundsatzrede und Anerkennung zweier ukrainischer Republiken durch Präsident Putin)
Die unipolare Weltordnung geht dem Ende entgegen, ist seit dem von Russland aufgestellten „bis hierher und nicht weiter“-Stoppschild aktuell vielleicht sogar schon futsch. Und das ist gut so!
Kurz- bis Mittelfristig wird man uns zwar von interessierter Seite weiterhin mit „vernunftwidrigen Erzählungen in gedankliche Verwirrung stürzen wollen“ (Mausfeld), doch diese bisher ganz gut funktionierende, von Medien und Politik gleichermaßen angewandte Technik unsere Meinungsbildung zu beeinflussen, verfängt zunehmend nicht mehr.
Es wird auch noch etwas dauern bis man in Berlin erkennen wird, das der Bürger es leid ist, sich ins eigene Fleisch schneiden zu müssen, nur weil minderleistendes Regierungspersonal in seiner Hybris bekannt gibt, das Deutschland im Krisenfall „einen hohen wirtschaftlichen Preis zu zahlen bereit ist“ (Deutschlands Außenministerin), da dieses Personal weder seine geschichtlichen, noch geopolitischen oder ökonomischen Hausaufgaben machten wollte, um Unheil vom Deutschen Bürger abzuwenden.
Gegenüber Russland „immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten“ nannte schon Einstein in einem anderen, nicht auf Russland gemünzten Zusammenhang Wahnsinn. Vergleichbares gilt für das sich vasallenhaft verhaltende Personal verschiedener Regierungen Deutschlands gegenüber jedweder US-Administration:
„Aus Selbstachtung entspringt notwendig auch Selbstgefühl, Selbstvertrauen und Selbständigkeit. Wer sich aber nicht selbst achten kann und doch Ansehen in der Welt gewinnen will, der muß notgedrungen alle Mittel der Verstellung, Kriecherei, Schmeichelei aufbieten, um sein Ziel zu erreichen. Menschen dieser Art, deren es leider viele gibt, sind die gemeinschädlichsten im Staate“. (Friedrich von Bodenstedt)
Das 21. Jahrhundert wird zukünftig nicht mehr von einer interessebasierten individuell ausgestalteten „regelbasierten Ordnung“ des unipolar agierenden US- Hegemon bestimmt, sondern von einer, die Verhältnisse von Staaten in einer globalen Verteilung von Macht berücksichtigend, multipolaren Weltordnung definiert werden.
Das der Beginn dieser neuen Weltordnung, nach dem völkerrechtswidrigen Eigreifen der NATO in Jugoslawien (24. März 1999) nun durch eine Russische Militäraktion gegen Teile der Ukraine (23./24. Feb. 2022) endgültig getriggert, und die Friedensordnung in Europa dabei durch einen erneuten Zivilisationsbruch und der vorausgehenden, jahrelang fehlgeleiteten Eskalationspolitik des Westens durcheinander gewirbelt wird, scheint einem Sprichwort vermeintlich biblischen Ursprungs zu folgen:
Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht.