Mit einer neuen Studie schießen sich die Zeitungsverleger selbst ins Knie.
Na endlich wissen wir wie Zeitungsverleger die Rolle ihrer Zeitungen sehen. Als Werbemedium. „Kein anderes Werbemedium wird so aufmerksam genutzt wie die Zeitung“ frohlocken die im „Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger“ (BDZV) zusammengeschlossenen Verleger in einer Pressemeldung vom 20. März.
Hintergrund dieser Aussage war die Studie „Zeitungsqualitäten 2018“ die im Auftrag des BDZV Wirkungsqualitäten verschiedener Medien untersuchte.
Der Zeitungsleser lese die Zeitung zu 52 Prozent konzentriert, in 28 Prozent sogar sehr konzentriert. Mit dieser Konzentrationsrate von insgesamt 80 Prozent liegt die Zeitung vor den Anzeigenblättern mit einer Konzentrationsrate von 27 Prozent und noch vor dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen mit „nur“ 78 Prozent.
Das war eine der guten Zahlen in der Studie.
Bemerkenswert schlechte Zahlen präsentiert die Studie, als es darum ging, die Glaubwürdigkeit „der Zeitung“ als Medium zu präsentieren. Und obwohl man sich dabei „nur“ auf die „Glaubwürdigkeit bei lokalen Themen“ bezog, (38 Prozent bejahen diese Glaubwürdigkeit) stellen die verbliebenen 62 Prozent im Umkehrschluss „der Zeitung“ ein denkbar schlechtes Zeugnis im Bereich der im persönlichen Umfeld des Lesers schnell überprüfbaren Informationen aus.
Wenn es denn stimmt, wenn die Studie feststellt, „Zeitungen werden intensiv genutzt“ (81 Prozent lesen mindestens die Hälfte aller Seiten), dann ist es womöglich diese intensive Auseinandersetzung mit den Inhalten, die den Leser in der Einschätzung über die geringe Glaubwürdigkeit seiner Zeitung bestärkt.