Das heißt, wir in Pfaffenhofen werden es schwer haben bei der Landtagswahl am 14. Oktober. Natürlich nur, wenn sich die Kandidaten nicht an bindekräftigeren Aussagen messen lassen.
Es gibt einen signifikanten und sehr substantiellen Zusammenhang zwischen der Attraktivität und dem Wahlerfolg eines Kandidaten. Eine tendenzielle Entwicklung, die ein Team um den Düsseldorfer Soziologen Prof. Dr. Ulrich Rosar in einer Langzeitstudie seit 2002 misst.
Zur Bedeutung der Persönlichkeit des politischen Personals bezüglich der Wahlentscheidung gehören nicht nur politische Ausrichtung, Festlegungen bei Sachfragen oder unterstellte Kompetenz und Medienpräsenz, sondern zunehmend auch subtilere Eigenschaften wie das äußere Erscheinungsbild und die physische Attraktivität.
Rosar sieht das als einen Ausdruck der abnehmenden Bedeutung großer gesellschaftlicher Konflikte und die damit einhergehende schwindende Bindekraft zwischen gesellschaftlichen Gruppen und Parteien: „Wahlentscheidungen werden häufiger kurzfristig getroffen, bei gleichzeitiger Zunahme der Wechselbereitschaft der Wählerinnen und Wähler.
In weitgehender Ermangelung umfassender und verlässlicher Informationen zu komplexen politischen Sach- und Kompetenzfragen werden Wahlentscheidungen deshalb – bewusst oder unbewusst – durch rollenferne Eigenschaften der Kandidaten wie ‚sympathisch‘ oder ‚attraktiv‘ beeinflusst.“
Sehr subjektiv betrachtet befinden wir uns in Pfaffenhofen mit unseren Kandidaten zur Landtagswahl beim gefühlten Attraktivitätsranking größtenteils im breiten Feld der Gemütlichkeitsphysiognomik.
Gemütlichkeit ist sicher kein Kriterium um eine Peron in ein Parlament zu schicken. Bleibt die Hoffnung auf attraktivere Unterscheidungsformen. Bürgernahe Politik zum Beispiel.