Unbehagen am Kapitalismus – Was muss sich bei Banken ändern?

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Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Bundesverbands deutscher Banken

Geschäft ist nicht alles, wir müssen auch die Belange der Gesellschaft im Blick behalten“, erklärt Jürgen Fitschen, Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken und Co-Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Bank AG am 4. Dezember auf dem Forum“ REFLEXIONEN – Deutschland-Dialog“ der privaten Banken.

Wirtschafts- und wachstumskritische Stimmen haben nicht zuletzt infolge der Finanzkrise auch in Deutschland zugenommen. Die Kritik fokussiert auf negative Begleiterscheinungen des „kapitalistischen Systems„, während die positiven Folgen wirtschaftlichen Handelns kaum gewürdigt oder sogar gänzlich ausgeblendet werden.

  • Ist eine auf Wohlstandsmehrung angelegte Wirtschaftsordnung ethisch fragwürdig?
  • Kann die Soziale Marktwirtschaft ihr Wohlstandsversprechen auf Dauer einlösen, wenn wesentliche ihrer Grundlagen immer öfter als unerwünscht gelten?
  • Welche Rolle spielen die Banken für Wirtschaft und Gesellschaft? Haben sie ihre Lektion aus der Finanzkrise gelernt? Und wie werden sie heute von den Bürgern wahrgenommen?

In den letzten Jahren wurden die Finanzmärkte und mit ihnen die Banken im Bewusstsein der Bürger zu einem Synonym für einen Gefahrenherd“ bilanziert Prof. Dr. Renate Köcher vom Institut für Demoskopie Allensbach die Ergebnisse ihrer Umfrage „ Banken in der öffentlichen Wahrnehmung“.

Dabei zeige sich allerdings ein gravierender Unterschied zwischen dem Vertrauen in die Branche und dem Vertrauen in die eigene Bank. Während das Vertrauen in „die Banken“ bei knapp der Hälfte der gesamten Bevölkerung stark gelitten hat, haben nur 11 Prozent infolge der Finanzkrise auch weitaus weniger Vertrauen in die eigene Bank

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In dem detaillierten Urteil über die Branche dominieren mit großem Abstand kritische Urteile. Die Bürger schreiben den Banken vor allem hohe Gewinne zu, Kontrolldefizite, zu großen Einfluss, überhöhte Preise und überzogene Risikobereitschaft.

79 Prozent halten die Banken für schwer kontrollierbar, 69 Prozent schreiben ihnen „zu großen Einfluss“ zu, 61 Prozent eine überzogene Risikobereitschaft. Erst dann folgen neutrale und positive Urteile wie die Würdigung der großen Verantwortung, die die Branche trägt, Anerkennung für Modernität und ihre Unterstützung der deutschen Exportwirtschaft.

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Obwohl der überwältigenden Mehrheit der Bürger bewusst ist, dass die Krise in der Euro-Zone mehrere Ursachen hat, machen sie besonders auch die riskanten Geschäfte der Banken als eine der wesentlichen Ursachen aus. 84 Prozent sehen dies als eine der Hauptursachen für die Krise in der Euro-Zone, gefolgt von der Überschuldung vieler Mitgliedsländer, der Zusammensetzung der Euro-Zone und den großen wirtschaftlichen Unterschieden zwischen den Mitgliedsländern

Während die negativen Folgen staatlicher Regulierung in Bezug auf Banken und die Wirtschaft ähnlich eingeschätzt werden, verspricht sich die Bevölkerung gleichzeitig weitaus mehr positive Auswirkungen von einer staatlichen Regulierung im Bankenwesen.

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So gehen 64 Prozent davon aus, dass Banken dadurch stärker zu einem verantwortungsbewussten Verhalten gebracht werden; in Bezug auf die Wirtschaft insgesamt äußern nur 41 Prozent diese Erwartung. 60 Prozent sind überzeugt, dass vermehrte staatliche Regulierung dazu beiträgt, künftig Krisen der Finanzmärkte zu verhindern oder besser zu bekämpfen;
dagegen haben nur 29 Prozent die Hoffnung, dass staatliche Regulierung Wirtschaftskrisen verhindern oder eindämmen kann. Die Ergebnisse spiegeln das Misstrauen wider, das bei der Mehrheit der Bevölkerung in Bezug auf die Risikobereitschaft von Banken vorhanden ist.

(Die Ergebnisse der Umfrage stützen sich auf 1.563 Interviews mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahre. Hier die Umfrage als pdf zum Download)

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