Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ein Jahr geht zu Ende, das mein Leben komplett verändert hat.
Wenn früher über schreckliche Motorradunfälle in den Medien berichtet wurde, habe ich immer gedacht: Mich trifft das nicht, ich bin ein sicherer und besonnener Fahrer. Ich wurde eines Besseren belehrt. So wurde ich von einer Sekunde aus der anderen aus meiner Aufgabe und Verantwortung als Landrat unseres Landkreises herausgerissen und musste mehr als die Hälfte des Jahres in verschiedenen Kliniken und Rehaeinrichtungen verbringen. Darauf folgten noch ein paar Monate zu Hause in einer sogenannten Heim-Reha-Phase. Dass ich jetzt wieder so gut hergestellt bin, verdanke ich den Ersthelfern am Unfallort und den behandelnden Ärzten. Ohne deren professionelle Hilfe wäre ich heute nicht hier.
Mit zum Genesungsprozess beigetragen haben aber auch die vielen Genesungswünsche, die mich im Laufe der letzten Monate erreicht haben sowie vor allem das hervorragende Ergebnis der Landratswahl im Mai. Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, haben mir damit einen großen Vertrauensbeweis entgegengebracht. Es hat mich unglaublich gefreut und meinen Genesungsprozess beflügelt. Ich habe es als Auftrag und zugleich Motivation gesehen, an meiner Rückkehr ausdauernd zu arbeiten.
Ein derartiger Unfall ist ein einschneidendes Ereignis. Ich sehe Menschen, denen ebenfalls ein schweres Schicksal widerfahren ist, nun in einem ganz anderen Licht. Ich habe Verständnis für sie und ihr Verhalten, da ich mich noch besser als früher in sie hineinversetzen kann.
In den letzten Wochen habe ich mir einen Überblick über die aktuellen politischen Ereignisse im Landkreis verschafft und mich auch in der Einarbeitungsphase im Landratsamt wieder auf den dortigen neuesten Stand bringen lassen. Ein ganz großer Dank geht an dieser Stelle an meinen Stellvertreter Anton Westner, der mich während meiner Abwesenheit sowohl im Landratsamt als auch im ganzen Landkreis und in den regionalen und überregionalen Gremien sehr souverän und überzeugend vertreten hat. Er hat mich von Anfang an am Laufenden gehalten und steht mir auch jetzt noch zur Seite, wenn es um die Übernahme von Terminen geht. Danken möchte ich auch dem weiteren stellvertretenden Landrat Josef Finkenzeller, der ebenfalls sehr viele Termine übernommen und den Landkreis bestens vertreten hat.
Danken möchte ich weiter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landratsamtes und dessen Tochterunternehmen, die zuverlässig, engagiert und sehr sachkundig ihre Aufgaben bewältigt haben. Aus den Medien konnte ich verfolgen, welch wichtige Rolle ihnen im Organisieren und Sichern des Zusammenlebens im Landkreis zukommt.
Im Landkreis Pfaffenhofen hat es im Jahr 2017 also alles andere als einen Stillstand gegeben. Mit vereinten Kräften wurde vieles erreicht und verwirklicht.
Der Finanzhaushalt des Jahres 2017 war mit rund 121 Mio. € so umfangreich wie noch nie. Rund 108 Mio. € entfielen auf den Verwaltungshaushalt, rund 13 Mio. € auf den Vermögenshaushalt. Der Hebesatz der Kreisumlage betrug in diesem Jahr unverändert 45,0 %.
Die Generalsanierung des Landratsamts ging zügig voran. Im ersten Quartal 2018 werden die Büroräume in Bauteil A, der neue Sitzungssaal im 3. Stock sowie das Foyer fertig gestellt werden. Im 2. Quartal 2018 werden dann die Arbeiten für den Innenhof und die Tiefgarage abgeschlossen sein. Mit den Kosten liegen wir weiterhin im Rahmen der ursprünglichen Kostenberechnung in Höhe von rund 17,7 Mio. Euro.
Obwohl ich mich sehr darauf gefreut hatte, konnte ich die Kleine Landesgartenschau „Natur in Pfaffenhofen“ nicht besuchen. Für den Stand des Landkreises war es ein sehr großer Erfolg. Wir haben uns mit vielen Ideen und außergewöhnlichen Veranstaltungen präsentiert. Herzlichen Dank an alle Verantwortlichen und Beteiligten für ihr großes Engagement.
Einen gehörigen Schrecken hat uns Anfang November die Bedrohungslage im Jugendamt eingejagt, die Gott sei Dank gut ausgegangen ist. Das Auftreten derartiger Extremsituationen ist das Ergebnis gesellschaftlicher Veränderungen, die uns auch in den Behörden berühren. Es fällt auf, dass einzelne Amtsbesuche egoistischer, fordernder, respektloser und zum Teil auch aggressiver werden. Das ist nur ein ganz kleiner Teil, aber wir müssen uns wohl darauf einstellen.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Weihnachten, das Fest der Freude und Menschlichkeit, steht unmittelbar bevor. Jedes Jahr brauchen wir aufs Neue die frohe Botschaft von Christi Geburt, denn in unserem Alltag ist vieles oft nicht so, wie wir es uns wünschen. Egal ob im persönlichen Bereich, in den Familien, bei Krankheit oder Einsamkeit – wir brauchen stets aufs Neue Zuversicht, die besonders in der weihnachtlichen Wärme und Geborgenheit zum Ausdruck kommt.
Verbunden mit den besten Wünschen für ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest wünsche ich Ihnen allen diese so wertvolle Zuversicht sowie ein gutes, erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2018.
Ihr
Martin Wolf
Landrat