Vortrag von Nahostkorrespondentin Karin Leukefeld am 10. Juli in Pfaffenhofen
Mit „die aktuelle Krise wird nicht in wenigen Monaten vorübergehen“ stimmen uns Kanzler, Minister und Bundespräsident auf Energieknappheit, Versorgungsengpässe und galoppierende Preissteigerungen ein.
Was es heißt, wenn es im Winter kein Gas für die Heizung gibt, Kraftstoff rationiert werden muss und mit den Energiepreisen auch die Lebensmittelpreise explodieren, weiß niemand besser als die syrische Bevölkerung.
Seit 2011 führen USA und EU ihren Wirtschaftskrieg gegen Syrien: Die Konten syrischer Unternehmen und des Staates sind seitdem „eingefroren“, Importe aus Syrien verboten, Bankverbindungen gekappt. Das Land soll keine Devisen (Dollar, EUR) verdienen können, damit es am Weltmarkt nicht einkaufen und die Waren erhalten kann, die es für den Wiederaufbau seiner Wirtschaft und die Versorgung seiner Bevölkerung so dringend benötigt.
Weil das noch nicht genügte, einen „Regimechange“ in Damaskus zu erzwingen, haben USA – Truppen 2019 die syrischen Ölquellen im Nordosten des Landes besetzt. Seitdem gibt es in Syrien nur wenige Stunden Strom am Tag (viele dortige Elektrizitätswerke werden mit Öl betrieben).
Heizöl und Treibstoff sind rationiert und unerschwinglich teuer geworden.
Wer aber hat sich bei uns bis heute Gedanken darüber gemacht, welche Folgen der fehlende Strom für Krankenhäuser und Gesundheitswesen in dem bereits durch einen langen Krieg zerrüttetem Land hat?
Wie sich der Treibstoffmangel auf für Industrie und die Lebensmittelproduktion in der Landwirtschaft auswirkt?
Wie das Leben der bereits völlig verarmten syrischen Familien ohne Strom und Heizöl im Winter aussieht?
Davon berichtet Nahostkorrespondentin Karin Leukefeld -auf Einladung der Pfaffenhofener Friedensgruppe „Freundschaft mit Valjevo e.V.“ (Vertreten durch Bernd Duschner). am Sonntag, 10 Juli ab 19:30 Uhr im „Zentrum für Berufs- und Familienförderung“, Rotkreuzstraße 2, in Pfaffenhofen.
Karin Leukefeld, eine als ungewöhnlich mutig geltende Frau hat Ethnologie, Islam- und Politikwissenschaften studiert. Seit 2000 verbringt sie jedes Jahr mehrere Monate im Nahen Osten, informiert sich vor Ort und schreibt für Rundfunk und diverse Zeitungen. Im Mittelpunkt ihrer Berichte stehen das Leben und der Alltag der einfachen Bevölkerung.
(In Damaskus hat sie vor wenigen Wochen auch das von der Friedensgruppe „Freundschaft mit Valjevo e.V.“ regelmäßig mit Spenden unterstützte Italienische Krankenhaus besucht, und mit der dortigen Leitung gesprochen)