Der Kampf um die Plätze an den Futtertrögen
Wenn einem die Felle davon schwimmen, also etwas für einen schiefläuft, versucht man oft die Schuld dafür nicht bei sich, sondern bei jemand anderem zu sehen. Bestes Beispiel dafür sind die Ampelparteien. Sie sind zwar keine Gerber, von denen diese Redewendung stammt wenn ihnen hin und wieder ein zum Reinigen in einen Fluss gehaltenes Fell davon schwamm. Einerlei ob aus Unachtsamkeit oder weil den Gerbern bei der Schufterei die Kräfte versagten: Ausgelöst durch eigenes Verschulden konnte man dem flussabwärts treibenden Fell nur noch hilflos hinterher sehen?
Eigens Verschulden? Eine Sichtweise die den Ampelparteien bei der Betrachtung ihrer sinkenden Zustimmungswerte nicht in den Sinn käme. Es ist die in Umfragen sich zunehmend steigernde AfD, die der doch gute Arbeit leistenden Ampel die Felle davon schwimmen lässt. „Dabei ist die Ampel-Regierung doch die eigentliche Geheimwaffe der AfD; Gasumlage, Heizungsgesetz, Kerosinsteuer, Bauernopfer – In Berlin regiert bornierter Unverstand“, meinte Martin Sonneborn in einer Rede im Europaparlament.
Der AfD-Wähler fühlt sich von der Ampel nicht nur „nicht vertreten, sondern ausgegrenzt und ignoriert“, meint Jens Berger im unten verlinkten Kommentar. Wenn jetzt zum Beispiel die SPD-Vorsitzende als Option gegen davon schwimmende Felle bei der SPD ein Verbotsverfahren gegen die AfD sieht, zeuge das von „einer antidemokratischen Einstellung“.