Die Dolchstoßlegende für die wir zahlen werden

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Die Bezeichnung „Dolchstoßlegende“ kennt man bereits aus der deutschen Geschichte. Sie wurde gebraucht, als man nach dem Ersten Weltkrieg der Bevölkerung die deutsche Niederlage erklären musste. Wie war es möglich den Krieg zu verlieren, obwohl das „im Felde unbesiegte“ Heer weder erschöpft noch resigniert war, und die deutsche Propaganda noch am Vorabend eines Waffenstillstandsersuchens der Obersten Heeresleitung vom deutschen Sieg sprach? Am Heer, oder gar an den verantwortlichen Militärs hatte es nicht gelegen. Diese Niederlage hatten, so die Legenden schmiedende Erklärung führender Militärs, Friedensinitiativen, linke politische Agitation, Streiks und Sabotagen in der Heimat verursacht. Die deutsche Armee sei „von hinten erdolcht worden“ erklärte der ehemalige Feldmarschall Paul von Hindenburg. Selbst der damalige Parteivorsitzende der SPD, Friedrich Ebert, rief den heimkehrenden Truppen zu: „Kein Feind hat euch überwunden“. Es war der Dolch im Rücken des eigentlich unbesiegten Heeres der zur Niederlage führte. Die Dolchstoßlegende war geboren!

Eine Erzählung, die, so der Konfliktforscher Dr. Leo Ensel im nachfolgenden Link, sich nun in einem neuen Zusammenhang -aber ebenso zweckdienlich- aus der Ukraine über Deutschland und den Westen ausbreiten wird.

Was hat die Ukraine nicht alles für den Westen getan. Man habe sich aufgeopfert um den Russen im Sinne der westlichen Werte die Stirn zu bieten. Und wie wurde es der Ukraine vom Westen gedankt? Zuerst lieferte der Westen keine, dann zu wenig, oder nicht die richtigen Waffen zum richtigen Zeitpunkt.

Hätte der Westen, besonders Deutschland, nach dem russischen Überfall im Februar 2022 das von der Ukraine geforderte Material rechtzeitig und in ausreichender Menge geliefert, wäre die Ukraine gegenüber Russland absolut ebenbürtig gewesen. Doch nun besteht die Gefahr, dass die Ukraine demnächst territorial erheblich geschrumpft sein wird. Und das liegt nicht an der Ukraine. (Das Kiew zuvor fast acht Jahre lang -mit militärischer Unterstützung des Westens- Krieg gegen die eigene Bevölkerung im Donbass führte, wird die ukrainische Erzählung nicht beinhalten)

Hätte der Westen gespurt, die Ukraine wäre nicht in dieser Lage, wie sie sich gerade andeutet. „Kein Feind hätte sie überwunden„. Die Ukraine trifft also keinerlei Schuld. Der Westen ist der Schuldige. Und für dieses angerichtete Desaster muss der Westen, und hier natürlich Deutschland, kräftig zahlen!

(Zu einem Ukraine-Gipfel, zu dem der US-Präsident am 12. Okt. 24 nach Deutschland (sic) eingeladen hatte, wird Joe Biden nicht kommen. Grund: Hurrikan „Milton“ erfordert seine Anwesenheit in den USA. Ob dieses Treffen trotzdem stattfinden wird ist derzeit noch unklar (18:00 Uhr)

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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Wie gut das es Alternativmedien gibt.