Händler passen bei „mobilem“ Einkaufsbummel ihre Preise dem Endgerät an
Bus Portale im Internet verzeichneten in den letzten Tagen einen Boom. Besonders während des Bahnstreiks der Lokführer. Waren doch die Fernbusse für viele die letzte Hoffnung, noch von A nach B zu kommen. Wochen vor dem Streik setzte sogar die Bahn (DB) ihre Hoffnungen auf die neuen Wettbewerber: Sie schaltete Anzeigen in diesen Portalen und bot dort, und nur dort, besondere Billigtickets an. Diese „Bahn-Schnäppchen“ waren weder im Internetportal der Bahn noch in Reisebüros erhältlich. Die Preisgestaltung wurde hier –vor Bahnkunden versteckt doch transparent– der Zielgruppe angepasst.
Völlig intransparent und vom Kunden unbemerkt sind dagegen Angebote im Internet, deren Preisgestaltung sich am Endgerät des Shop Besuchers ausrichtet.
Verfügen Smartphone und Tablet Besitzer über größere Kaufkraft als Besitzer von Desktop PCs? Sitzt bei Besitzern von Mobilgeräten mit „Android“ Betriebssystem das Geld lockerer als bei iPhone-Nutzern?
Wissenschaftler der Northeastern Uni in Boston fanden heraus, dass US-Onlineshops den Kunden bei gleicher Suche verschiedene Preise anzeigten. Die „kundenindividuellen“ Preise waren davon abhängig, ob man mit Tablet, Desktop-PC oder Smartphone seinen Einkaufsbummel unternahm.
Von 16 populären E-Commerce-Seiten (Händler-, Reise-, Hotel- und Mietwagen Portale) präsentierten sieben, je nach Endgerät, unterschiedliche Preise.
Aufgemerkt: Beim virtuellen Einkaufsbummel erzielte man mit einem „Desktop-PC“ die besten Ergebnisse!
Warum die ermittelten Ergebnisse so ausfielen wie sie ausfielen, konnten die Wissenschaftler nicht aufdecken. Eine vergleichbare Analyse für deutsche Online-Shops ist bisher nicht bekannt.