“Wettertanne” Guttenberg entwurzelt

Lesedauer 2 Minuten

In Oberfranken sollte man beim nächsten Waldspaziergang aufpassen: Eine „so leicht nichts umhauende oberfränkische Wettertanne„, als die sich Guttenberg letzte Woche in Kelkheim noch bezeichnete, wurde heute um 11:15 entwurzelt.

Da Live-Kameras im Verteidigungsministerium nicht zugelassen waren, musste man auf Fernsehbilder der Gutti-Rücktrittsrede bis ca. 11:27 Uhr warten. Und die zeigten einen typischen Gutti. So direkt wollte er sein eigenes Verhalten als Rücktrittsgrund nicht einsehen.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=3WIipwe7BH8[/youtube]

Video zum Rücktritt

Hatte Guttenberg über Tage hinweg den Eindruck vermittelt, mit seiner Entschuldigung für die enttarnte Plagiatsarbeit könne und wolle er es bewenden lassen, so schwurbelte er in seiner Rücktrittsrede, er hätte beim Ausscheiden aus dem Amt des Verteidigungsministers „sein Haus aufgeräumt übergeben“ wollen. Dafür nahm er sich „die gebotene Zeit zum überlegen„, so Gutti. (Als hätte es der ganzen Aufregung um seinen geforderten Rücktritt nicht bedurft, er hätte ja seit Tagen intern auf diesen Rücktritts-Dienstag hin gearbeitet)

Dieser Rücktritt, „der schmerzlichste Schritt meines Lebens“ so Gutti, sei durch „die öffentliche und mediale Verzerrung“ befördert worden. Und obwohl er einer sei, der immer gekämpft habe, seien nun „die Grenzen seiner Kraft erreicht„.

Da Gutti selber nicht damit rechnet, dass „seinem Rücktritt Respekt entgegen gebracht werde„, so werden große Teile der Bevölkerung das auch nicht tun. Ein uneinsichtiges, trotziges Kind, das nur gegen sich selbst Großzügigkeit im Umgang mit Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit zeigte, sollte nicht nur ins zweite Glied zurücktreten (wie es gestern der ehemalige sächsische Ministerpräsident und Jura-Professor Kurt Biedenkopf von ihm forderte).

Auf die politische Bühne zurückkommen dürfe er nur, sobald in Deutschland politische Verhältnisse wie in Berlusconis Italien alltäglich werden. Und das wollen wir doch alle nicht, oder?

Und zwischenzeitlich amüsieren wir uns über die aktuelle Betrachtung „der adeligen Pomadenmischung“ des Kabarettisten Volker Pispers.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=NZ-sTQgoe74[/youtube]

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

Schon gelesen?

Zuwenig Gas, zuwenig Kohle – Experten schlagen Alarm

Diverse Küchen und Wohnzimmer könnten demnächst kalt bleiben. Dafür könnte der Kühlschrank warm werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert