Lokaljournalismus der schlechten Art

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Hinsehen, Nichtstun und die Leser machen lassen

Boris Rosenkranz, Redakteur beim NDR-Medienmagazin „Zapp“, einem Fernseh-Format, das sich kritisch „mit journalistischen Standards, Berufsethos und Integrität“ auseinandersetzt, hat ein Stück über missglückten Lokaljournalismus geschrieben.

Als Gastblogger „tobt er sich (derzeit) neben seiner Arbeit bei Zapp“ auf der Internetseite von „stefan-niggemeier.de“ aus, und greift darin -in seinem ersten Artikel- die Art und Weise der Redaktion der „Fürther Nachrichten“auf, wie sie mit dem „ungewöhnlichen Fall“ eines plötzlich in Fürth gesichteten „Obdachlosen“ umging.

Statt zu helfen oder gar zu kontaktieren beobachtet die Autorin des Artikels das tagelang auf einer Bank sitzende Objekt der „distanzierten“ Berichterstattung lediglich, um Tage später die eigene Untätigkeit zu unterbrechen und zumindest Polizei und Sozialamt zu rufen.

Nach Leser-Beschwerden „schreibt“ die Radaktion darauf über eine Leserin der „Fürther Nachrichten“, diese habe sich mit dem Obdachlosen, einem Mann aus Ungarn verständigen können und ihm Geld für ein Zugticket angeboten.

Das Bittere ist bloß“ schreibt Rosenkranz am Schluss seines Blogg-Artikels: „Weil die Hilfsaktion durch den Artikel ausgelöst wurde, denken sie bei den „Fürther Nachrichten“ nun wahrscheinlich, dass ihre Arbeit etwas bewirkt habe – und dass das Lokaljournalismus ist„.

Hier geht’s zur ganzen Geschichte „Abwarten und totsaufen

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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