Mitmachen !! Die EU will Ihre Meinung zu Bargeldbeschränkungen wissen

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Sie wollen ihr Bargeld behalten? Dann sagen SIE es auch!

Damit die Befragung der Öffentlichkeit durch die EU-Kommission nicht gar so unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden muss“ macht der Wirtschaftsjournalist und Deutschlands bekanntester Streiter gegen die Abschaffung des Bargelds, Norbert Häring, darauf aufmerksam, doch bitte an dieser Umfrage teilzunehmen.

Die EU-Kommission hatte vom EU-Rat den Prüfauftrag bekommen, ob man nicht eine einheitliche Obergrenze für Barzahlungen einführen könnte und sollte. Dazu holt die Kommission nun bis 31. Mai 2017 die Meinung der davon betroffen Öffentlichkeit ein.

Nachdem sie über diesen Link zum Fragebogen gelangt sind,

müsse man „die lange Vorrede am Beginn des Fragebogens nicht lesen“ so Häring. Man könne gleich zu den Fragen scrollen, die wegen der voreingestellten Möglichkeiten an auswählbaren Antworten schnell abzuarbeiten sind.

Aktuelles Gutachten aus dem Wirtschaftsministerium: (05.04.2017)

Bargeld sichert die informationelle Selbstbestimmung

In einem am Mittwoch (5.April 2017) vom unabhängigen wissenschaftlichen Beirat des Wirtschaftsministeriums veröffentlichten Gutachten „Zur Diskussion um Bargeld“ kommt man zum Schluss, es gäbe „keinen Grund, die Verwendung von Bargeld durch staatliche Maßnahmen wesentlich einzuschränken“. Und weiter, „die mit der Verwendung von Bargeld verbundene Anonymität dient dem verfassungsrechtlich gebotenen Schutz der informationellen Selbstbestimmung der Bürger“.

Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries begrüßte die Aussage des Beirats und bekräftigte deren Empfehlung. „Bargeld muss auch weiterhin ein wichtiges Zahlungsmittel bleiben“ so Zypries.

Derweil berät der IMF die Regierungen, wie sie die Bevölkerung täuschen und geschmeidig das Bargeld abschaffen können.

Der „International Monetary Fund“ (IMF) in Washington hat ein Arbeitspapier (März 2017) zur Bargeldbeseitigung (de-cashing) veröffentlicht. In den Schlussfolgerungen stehen Ratschläge, wie Regierungen den Widerstand der Bevölkerung unterlaufen und sie über ihre wahren Absichten täuschen können.

Wie Häring zum Fragebogen feststellt, wird man „die Tatsache, dass Bargeld einziges gesetzliches Zahlungsmittel ist und dass man möglicherweise nicht mit seinem Geld in einem konkursanfälligen Bankensystem eingesperrt werden möchte“ bei keiner der Fragen als mögliche Antwort finden.

Und es gibt noch eine Eigentümlichkeit, auf die Häring hinweist. Umfrageteilnehmer beklagten sich; dass besonders die letzten Fragen „tendenziös seien und voraussetzen, dass man einverstanden ist“.

Lassen sie sich davon nicht abhalten, kreuzen sie einfach die Möglichkeit „keine Meinung“ an. „Seine grundsätzliche Gegnerschaft“, sofern sie im oberen Teil der Befragung zum Ausdruck kam, muss man ja im unteren Teil „nicht noch einmal ausdrücken“.

 

Der promovierte Volkswirt, Autor und Wirtschaftsjournalist Norbert Häring, er schreibt unter anderem für das Handelsblatt, ist der wohl bekannteste Streiter gegen die Abschaffung des „einzig gesetzlichen Zahlungsmittel“.

In seinen Veröffentlichungen (Siehe dazu sein aktuelles BuchDie Abschaffung des Bargelds und die Folgen“) macht er deutlich, „wie Politik und Finanzwelt alles daran setzen, um die völlige Informationskontrolle über uns und unser Leben zu bekommen“.

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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