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Wie könnte man die Verhandlungen zur Regierungsbildung scheitern lassen? Ein geheimes Drehbuch deckt es auf.
Unsere Freunde vom „Voralpenländischen-Verfassungs-Dienst“ (VAVD), regelmäßige „Bürgersicht“ Leser kennen die im Verborgenen blühende Organisation aus den Artikeln mit den uns vom VAVD hin und wieder zugespielten nichtöffentlichen Dokumenten, haben uns am Morgen nach der Bundestagswahl erneut ein kleines Päckchen mit brisantem Inhalt zugespielt.
Es enthielt das Treatment für ein Drehbuch, das in den Grundzügen die Thematik einer mediengesteuerten Zukunft im Film „Wag the Dog“ abbildet, aber auch fatale Schnittmengen zu den in den letzten Wochen und Monaten im Bundestagswahlkampf und zuletzt in der Nacht nach der Bundestagswahl zu beobachteten realen Vorkommnissen aufweist.
Das mit „Sturm“ betitelte engbedruckte 4-seitige Treatment, eine mit englischen Randnotizen versehene -schlechte- Kopie eines offensichtlichen Computerausdrucks (Schrifttyp Arial), beschreibt einen durch eine Regierungskrise verursachten Regime Chance in einem wirtschaftlich dominierenden Land (Sjiisklun) innerhalb eines Staatenbundes (Eloqua)
Dazu wird ein durch Einflussagenten zu bewerkstelligender medialer Vorhang vor die Ängste der Bevölkerung gezogen, über kollektiv verspürte Unwuchten im Sozialgefüge als partikulare Nebengeräusche hinwegkommentiert, um auf der sichtbaren Seite des Vorhangs mit Hilfe der Mehrheitspartei und ihrer Führerin (Diamond) eine Wohlfühlstimmung zu erzeugen um die vermeintlich „gut und gern“ in diesem Land lebenden Wähler abseits der Realität ruhig zu halten.
Im Treatment ist dieser Abschnitt mit „Die Ruhe vor dem Sturm“ beschrieben.
Diese dramaturgische Ruhigstellungspille ist für die Autoren des Treatments ausschlaggebend für die Wucht der gegen Ende anzusteuernden Regierungskrise.
Im Mittelteil dieser Drehbuchbeschreibung werden 3 zum Gelingen einer Staatskrise unverzichtbare, untereinander sich argwöhnisch beäugende, jeder für sich aber berechenbar handelnde Protagonisten charakterisiert.
Da wäre ein regierungswilliger, selbstverliebter Parteivorsteher (Eichler), der ebenfalls Regierungsämter anstrebende schwerhörige Spitzenkandidat einer zum politischen Gemischtwarenladen mutierten ehemaligen Ökopartei (Gibstdumir) oder der prinzipienlose, schon immer auf Mitregieren gebuchte asthmatisch lachende Vorsitzende einer regionalen Separatistenpartei. (Drehling).
Das Treatment sieht in Zwischenabsätzen auch das Anwachsen von Spendengelder an die Parteien „Eichlers“ vor. Damit soll der Schub erklärt werden, wodurch das spätere gute Abschneiden und erneute Mitmischen in der politischen Landschaft „Sjiiskluns“ ermöglicht wurde.
Einer weiteren Person (Stahlhelm), einem ehemals hochrangigen Verantwortlichen im Staatenbund „Eloqua“ und zwischenzeitlich Vorsitzender einer üblicherweise alles mitmachenden bisherigen Regierungspartei in „Sjiisklun“, fällt in diesem Drama eine besondere, vom erwartbaren abweichende Rolle zu.
Diese bis zum Mittelteil des Dramas herausgearbeitete Grundkonstellation steht nun. In einigen dazwischen eingestreuten Handlungssträngen wird die große Unbekannte, eine von Politik und Presse sträflich missachtete, und ebenfalls von interessierter Seite mit massiven Geldmitteln ausgestattete Alternativpartei (Tektonie) unmerklich in das Drama eingeführt. Zusammen mit der Person „Stahlhelm“ wird die „Tektonie“ zur Initialzündung der am Ende der Handlung tobenden Staatskrise.
In kurzen Absätzen wird im zweiten Teil des Dramas die innere Haltung von „Eichler“, Gibstmir“ und „Drehling“ beschrieben. Keiner der Drei möchte nach der gewonnen Wahl mit der Partei des jeweils anderen in einer Regierungskoalition sitzen. Alle Drei würden sich einzig und allein in der komfortablen Rolle als Mehrheitsbeschaffer mit Ministerposten in einem Regierungsbündnis mit „Diamond“ sehen. Zur Not würden sie, aber nur mit „Stahlhelm“, auch ein Dreierbündnis akzeptieren.
Doch „Stahlhelm“ soll anders als allgemein erwartet reagieren. Er nimmt das -durch Abwerben und anderweitig systematische Dezimierung guter Leute verursachte- schlechte Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl zum Anlass, den von ihm im Stimmenverlust für seine Partei erkannten Wählerwillen als Aufforderung, ab sofort in die Opposition zu gehen. (An dieser Stelle der Kopie befindet sich eine Randnotiz: „Stahlhelms“ Sinneswandel sei ohne stützende Maßnahmen so nicht zu gewährleisten. Er müsse durch massenhaft eingehende Protestmail von Parteimitgliedern erzwungen werden. Eine Zweite Randnotiz (mit Namenskürzel) vermerkt: Operation E-Mail, Auftrag an Cyber Command raus)
Das Treatment sieht nun das Scheitern der sich wochenlang hinziehenden Koalitionsverhandlungen vor.
Um die damit verbundene Destabilisierung „Sjiiskluns“ zum Erfolg zu führen, wird sich ein auf alternativlose Vorschläge spezialisiertes “Beratergremium zur Koalitionszertrümmerung“ den „Drehling“ von der ebenfalls mit gewaltigen Stimmenverlusten kämpfenden regionalen Separatistenpartei vornehmen, und ihm die Möglichkeiten interessierter Kreise aufzeigen, seine Wiederwahl bei der im kommenden Jahr anstehenden Landtagswahl zu sabotieren.
Wie geplant, wird sich „Drehling“ mit den für seine Partei als kleinstem Koalitionspartner verbleibenden zwei Ministern nicht zufrieden geben, die Allzeitkoalition mit der „Diamont“-Partei aufkündigen und sich in sein Heimatland zurückziehen, um bis zur Landtagswahl „offene Flanken“ zu schließen.
Am Ende der Drehbuchvorlage plant man das Platzen der Monate sich hinziehenden Regierungsbildung, darauf folgende Neuwahlen und in deren Folge einen Erdrutschsieg der alternativen „Tektonie“-Partei, die Destabilisierung des wirtschaftlich massiv einbrechenden Landes „Sjiisklun“, und das unter der Führung seines Nachbarlandes „Vakhtangui“ wiedererstarkte „Eloqua“.
Jetzt haben wir uns bei „Bürgersicht“ natürlich gefragt, woher haben die Leutchen vom „Voralpenländischen-Verfassungs- Dienst“ diese Drehbuchvorlage?
Update 26.09 Eine junge Dame aus der Generation „Praktikum“ (unsere Teilzeitgrafikerin) machte uns -als mögliche Antwort auf diese Frage- auf einen unserer eigenen Artikel aufmerksam. >Europa unter deutscher Führung ? – “Ruiniere deine Nachbarn”< Sie meinte, wer den Rest Europas politisch bevormunde und „niederkonkurriere“ wie Deutschland es tut, bräuchte sich über Gegenbewegungen nicht wundern.
Und noch interessanter, warum stimmen diese dystopischen Handlungsanweisungen mit den Beobachtungen der letzten Wochen, Tage und der Wahlnacht so frappierend überein?
Am Sonntagabend brach doch das geballte Entsetzen aus, als SPD-Spitzenkandidat Schulz ankündigte, man habe da in letzter Zeit vieles falsch gemacht und deshalb wollen er und seine Partei nicht mehr mitregieren und stattdessen aus der Opposition heraus Verantwortung übernehmen. Und will Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nicht diese Woche eine Erklärung zur Neuordnung Europas abgeben?
Angesichts dieser Aussichten ging den kleineren Parteien (abgesehen von der AfD) wohl am Sonntagabend ein Licht auf. Jetzt sind wir gefordert. Und werden dabei wohl scheitern.
(Für etwas rudimentär aufgestellte Zeitgenossen abschließend noch ein eigentlich überflüssiger Hinweis: Sie lasen eine Satire. Komprende?)
update 20.11.2017 : Aus der Satire wurde Realität. In der Nacht zu Montag 20.11.2017 ließ die FDP die Verhandlungen platzen. Was blieb war „Kein Vertrauen, nur Verlierer“.