An welchen Standorten im Landkreis weht eine ausreichend starke Brise, um dort ökologisch und ökonomisch sinnvoll Windräder aufstellen zu können? Darüber werden am Donnerstag die Bürgermeister des Landkreises in einer internen Sitzung informiert.
Was der Allgemeinheit noch für ca. 3 Monate vorenthalten wird, darüber werden die Kommunalchefs der Städte und Gemeinden des Landkreises am kommenden Donnerstag unterrichtet. (Siehe dazu auch: Energiewende im Landkreis – Die kurze Zeitspanne zur Demokratisierung)
Bild oben: Zu einem Grundsatzgespräch traf sich Landrat Martin Wolf (2.v.re.) mit dem neu gebildeten Energie-Team des Landratsamtes Pfaffenhofen: Harald Wunder (Energiesprechstunden), Melanie Herberichs (Windflächenpotentialanalyse, Energienutzungsplan) und Alexandra Schönauer (Abteilungsleitung Umweltschutz) (v.l.n.r.) werden gemeinsam aktiv die Energiewende im Landkreis Pfaffenhofen mitgestalten.
Das Energieteam ist erreichbar:
- Harald Wunder -(Tel.: 08441 27-399, E-Mail: harald.wunder@landratsamt-paf.de)
- Melanie Herberichs -(Tel.: 08441 27-398, E-Mail: melanie.herberichs@landratsamt-paf.de)
- Alexandra Schönauer -(Tel.: 08441 27-202, E-Mail: alexandra.schoenauer@landratsamt-paf.de)
Behandelt wird zum einen die am 1. Februar vom bayerischen Umweltminister Marcel Huber präsentierte „Gebietskulisse Windkraft als Planungshilfe für Kommunen„, und zum anderen das vom Landratsamt beim „Energie- und Solarverein Pfaffenhofen“ in Auftrag gegebene Windgutachten für den Landkreis.

Das digitale Kartenwerk der „Gebietskulisse“ –nur Kommunen erhalten vom Ministerium ihren jeweils individuellen Zugangscode zum Server– listet aus Sicht der bayerischen Staatsregierung die bayernweit ca. 2 Prozent geeigneten Flächen auf, auf denen Energiegewinnung durch Windkraft aus ökologischen und lärmschutzrelevanten Gründen erfolgen könnte. Zusätzlich werden darin auch die Gebiete ausgewiesen, in denen Windräder ausgeschlossen sind. (Zum Beispiel Trinkwasser-, Natur- und Vogelschutzgebiete)
Pfaffenhofen hat eigenes Windgutachten – Windflächenpotentialanalyse

Die „Gebietskulisse“, ein „standardisiertes Instrument für die Kommunen“ (Umweltminister Huber), das für Oberbayern 0,8 Prozent geeignete Fläche ausweist, wird durch das kleinteiligere, die 760 km² des Landkreis trennschärfer abbildende „Windgutachten“ für das Landratsamt ergänzt.
Mit dem „Windgutachten“ lassen sich eventuelle Standorte im Landkreis genauer eingrenzen und anstehender Streit zwischen Windkraft-Gegenern und -Befürwortern schneller ausschließen.
Für die Energiewende wird der Landkreis wegen seiner ausgewiesenen Windschwäche vorerst nur einen bescheidenen Anteil an den bis 2021 bayernweit geplanten ca. 1500 Windrädern beisteuern können. (siehe dunkelrote Bereiche in der Karte)
Der „Schneebesen“ – Vertikal-Turbinen verzehnfachen die Ausbeute
Doch dank technischer Innovation könnte sich die Windstromerzeugung auf windstilleren Flächen bald rechnen. Im Fokus der „Wind-to-Energy-Entwicklungsingenieure“ stehen Erfolge bei Gewichtseinsparung, Betriebssicherheit und Wirkungsgrad der Anlagen.
Auf experimentellen Windfarmen werden zehn Meter hohe, mit 1,2 Meter Durchmesser schlanke Windturbinen mit vertikaler Ausrichtung erprobt.
Obwohl die Windstärke etwa zehn Meter über dem Boden geringer ist als bei 30 Metern Höhe, ist dennoch „die Windenergie, die weltweit zehn Meter über dem Boden verfügbar ist um ein Vielfaches größer, als der gesamte Stromverbrauch der ganzen Welt„, sagen zum Beispiel die Windenergieforscher des „California Institute of Technology“ und schlussfolgern:
Das bedeute, dass genug Energie zur Verfügung steht mit kleineren, billigeren, umweltfreundlicheren Turbinen – wenn die richtigen Turbinen in der richtigen Weise angeordnet sind.
Damit wäre selbst in den Kommunen des nördlichen Landkreises -trotz Bundeswehr-Veto wegen Flugkorridor- eine wirtschaftliche und konfliktfreie Windstromerzeugung möglich!
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=cZu-4Plk_5A[/youtube]oder hier der lange Vortrag (45 Minuten)