Das Bundesverkehrsministerium sieht keinen verkehrlichen Bedarf zum Bau einer Autobahnanschlussstelle bei Bruckbach. In einem Schreiben an das Landratsamts hat das Ministerium nach Prüfung und Bewertung der eingereichten Unterlagen mitgeteilt, dass die „Notwendigkeit für eine weitere Planung nicht gegeben ist.“
Hatte letzte Woche der Geisenfelder Stadtrat in seinem Beschluss zur Stellungnahme (Beteiligung am Verfahren nach BauGB § 4) wegen der zusätzlichen Verkehrsbelastung für Geisenfeld das Gewerbegebiet einstimmig abgelehnt, verschärft das Aus für die Autobahnanbindung die Situation zusätzlich.
„Jetzt würde sich die Verkehrsbelastung für die umliegenden Landstraßen und Ortsdurchfahrten enorm erhöhen„, so der Geisenfelder Stadtrat Hans Schranner in einer ersten Stellungnahme.
„Durch die Öffnung einer Autobahnanschlussstelle Bruckbach wäre die zweifellos eintretende Mehrbelastung durch das Gewerbegebiet Bruckbach zum Beispiel für Walkersbach, Wollnzach, Königsfeld und auch für Geisenfeld abgeleitet oder gänzlich verhindert worden„.
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update 30.März – Wie sich dieser Beschluss öffentlich auswirkte und mit welchem Wahrheitsgehalt dieser vom Geisenfelder Bürgermeister in einer Rolle rückwärts der Öffentlichkeit verkauft wurde, LESEN SIE HIER- Bruckbach – Geisenfelder Wahrheiten.
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Wie das Verkehrsministerium weiter mitteilte, werden zudem Anträge nach zusätzlichen Anschlussstellen aufgrund einer Ländervereinbarung vom Dezember 2011 künftig „restriktiv“ behandelt. Die Verkehrsuntersuchung von Prof. Dr. Ing. Kurzak zeige deutlich, dass im Wesentlichen eine Verbesserung der gemeindlichen Belange erreicht werde. Der verkehrliche Nutzen für den Bund sowie für den Freistaat Bayern wäre unerheblich.
Das Landratsamt hatte vergangenes Jahr eine Machbarkeitsstudie über die Planung und den Bau einer neuen Anschlussstelle an der A 9 im Bereich des Autobahndreiecks Holledau vorgelegt. Hier waren im Vorfeld drei mögliche Varianten für die Anbindung einer Anschlussstelle an der höhenfreien Kreuzung mit der Staatsstraße 2232 näher untersucht.
Die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern hatte am 04.11.2011 nach der positiven Stellungnahme durch die Autobahndirektion mitgeteilt, dass die Anschlussstelle technisch realisierbar sei. „Wir hatten daraufhin eine realistische Chance gesehen, dass der Bund zur Mitfinanzierung zu bewegen sei“, bewertete Landrat Martin Wolf die Entscheidung.
Die Machbarkeitsstudie von Prof. Dr. Ing. Kurzak und die Bewertung des Bundes zum verkehrlichen Bedarf seien jedoch eindeutig.
„Da sich der Bund finanziell nicht beteiligt und auch für das Land keinen verkehrlichen Bedarf erkennt, sehe ich im Moment keine Chancen die Anschlussstelle zu verwirklichen. Landkreis und Gemeinden können das Projekt allein nicht stemmen“, so Landrat Wolf.