Magerl – „Genehmigung für Hähnchenmast Eschelbach kann beklagt werden“.

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Bau wurde genehmigt, ohne die Bewertung der vom Ministerium angeforderten Stellungnahme abzuwarten.

Als „höchst ungewöhnlichen Vorgang“ bezeichnet Dr. Christian Magerl, Vorsitzender des Umweltausschusses im Bayerischen Landtag, das Genehmigungs-Hoppla Hop des Landratsamtes Pfaffenhofen im Fall der Erweiterung einer Hähnchenmastanlage im Wolnzacher Ortsteil Eschelbach.

Die Bewertung des Ministeriums bezüglich einer vom Landratsamt angeforderten Stellungnahme zu offenen Fragen im Genehmigungsverfahren dauert seine Zeit. Besonders in Anbetracht der Dimension dieser mit rund 145 000 Tieren angegebenen Anlage. Wenn man aber die Reaktion des Ministeriums nicht abwartet, sondern „ein Landratsamt sagt, die Stellungnahme schicke ich jetzt raus, und nur wenige Stunden danach lasse ich die Genehmigung raus, darüber kann ich nur den Kopf schütteln“ äußerte Magerl gegenüber „Bürgersicht“ sein Unverständnis.

Am Rande einer Wahlveranstaltung der „Grünen“, zu der die Pfaffenhofener Bundestagskandidatin Kerstin Schnapp am Dienstag (25.Juli) Dr. Christian Magerl als Gastredner nach Reichertshausen geladen hatte, war die Hähnchenmastanlage in Eschelbach/Wollnzach beherrschendes Thema.

Die Genehmigung kann auf alle Fälle noch beklagt werden“ präzisiert Magerl den Sachverhalt. „Wir werden diesen Vorgang im Landtag auf alle Fälle erneut auf die Tagesordnung nehmen und nochmal kritisch beleuchten“.

Wie kritisch es am Ende für das Pfaffenhofener Landratsamt und den in der Sache damit befassten derzeitigen Chef, dem über 70-jährigen Landrat Stellvertreter Anton Westner werden kann, wird man sehen.

Heute ist jedenfalls schon klar, dass man im politischen Pfaffenhofen mit der Amtsführung des autokratischen, besonders bei Ausschusssitzungen mit Mitgliedern des Kreistages sehr ruppig umgehenden Ersatzlandrats nicht besonders glücklich ist.

Hinter vorgehaltener Hand bekunden einige der mit Landkreisangelegenheiten befassten Mandatsträger, sie werden dem derzeit in Reha befindlichen Landrat Martin Wolf bei seiner Rückkehr stehende Ovationen entgegenbringen. Dessen Amtsführung unterscheide sich wohltuend diametral entgegengesetzt von der seines scheinbar aus der Zeit gefallen Stellvertreters Anton Westner.

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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