Ukraine-Berichterstattung: ARD entschuldigt sich nun auch in den „Tagesthemen“

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Entschuldigung des ARD-aktuell-Chefredakteurs in einem Internet-Blog war Kritikern nicht ausreichend genug.

Meine Damen und Herren, ich hab nun ein Wort in eigener Sache ….“ begann am 1. Oktober 2014 in Minute 20:50 der Tagesthemensprecher Thomas Roth im Anschluss an den zweiten Meldungsüberblick in der spätabendlichen Nachrichtensendung seine Überleitung zur Entschuldigung für einen Beitrag aus der Sendung vom 20. Mai 2014. Er wolle diesen “nach erneuter Recherche“ korrigieren.

Von öffentlich-rechtlichen Sender darf man mehr erwarten als einseitige und voreingenommene Berichterstattung“ beschwert sich ein „Zwangsgebührenzahler“ im Internet. So sahen das nicht nur viele Zuschauer sondern auch der ARD-Programmbeirat und rügte in seiner Sitzung vom Juni 2014 die Ukraine-Berichterstattung als „tendenziell gegen Russland und die russischen Positionen“ gerichtet.

Und obwohl ARD-Aktuell-Chefredakteur Gniffke das in einem Beitrag des anstaltseigenen Tagesschau-Blogs etwas anders sah, „Es gibt keinen Grund, sich für Fehler zu entschuldigen oder in der Berichterstattung nun gar “gegenzusteuern”“, entschuldigte man sich nun sogar „ON AIR“ -zumindest für einen Beitrag- in der dafür verantwortlichen Nachrichtensendung.

Konkret ging es dabei um zwei Anwohner in Krasnoarmeysk, für deren Tod man die “Kugeln der neuen Machthaber” verantwortlich machte. Eine „erneute Recherche“ hätte nun ergeben, so Roth, „dass die Schützen einem ukrainischen Freiwilligen-Bataillon zuzuordnen sind, also nicht den Separatisten“, stellte man in der Sendung richtig.

Wir bedauern unseren Fehler und möchten uns bei Ihnen dafür entschuldigen“ schloss Roth seine Ausführungen „in eigener Sache“.

UU_gekjou-hdzw-83Ob das nun der Anfang vom Ende einer „fragmentarischen„, „tendenziösen„, „mangelhaften“ und „einseitigen“ (ARD- Programmbeirat) Ukraine/Russland-Berichterstattung in der ARD ist, und sich die Vielen als „Putin- oder „Russland-Versteher“ diffamierten (wie z.B. Ex-Kanzler Schröder) endlich ernst genommen fühlen, bleibt abzuwarten.

Andernfalls wird der aktuell gerade alle Rekorde brechende Bestseller „Gekaufte Journalisten“, das Buch des langjährigen Kriegsberichterstatters der „FAZ“ und Journalisten Dr. Udo Ulfkotte, in Verbindung mit der an Quellen übervollen, zur Eigenrecherche einladenden Internetseite www.gekaufte-journalisten.de/quellen verstärkt für Vorbehalte gegenüber deutschen Mainstream Medien sorgen.

HIER die Tagesthemen vom 01. Oktober 2014 (Entschuldigung ab Minute 20:50)

HIER die relevanten, zum Thema „Kriegsberichterstattung der Mainstream Medien“ passenden 8 Minuten aus der ZDF-Sendung „Die Anstalt“ vom 23. September 2014.

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UPDATE (03.10.2014) Neues von der ARD und ihrer Ukraine-Berichterstattung

Wie am 20. Mai 2014 in einem ARD-Tagesthemen-Beitrag aus etwas über 300 Mitarbeitern eines Oligarchen eindrucksvolle 10.000 Demonstranten für die Regierung in Kiew und eine einheitliche Ukraine wurden.
Vor einem -difusen- Bild einer fahnenschwenkenden Menschenmasse sprach die Tagesthemenmoderatorin ihren Aufsager für den neuesten Bericht aus dem ostukrainischen Donezk, in dem es um eine „Massendemonstration“ in einem Stadion FÜR die Regierung in Kiew und GEGEN die Separatisten gehen sollte:
… waren heute 10 TausenDE von Menschen zusammengekommen, um gegen (diese) prorussischen Milizen zu demonstrieren …“

Aus dem Zusammenschnitt dieses Beitrags mit einem Amateurvideo auf YouTube ist die „Suggestion“ erkennbar:

In einem ansonsten leeren Stadion saßen etwas mehr als „kümmerliche 300 Angestellte“ (Kommentar auf ARD-Blog).

Der aus obigen Beitrag bestens bekannte ARD-Mann Gniffke vergaloppierte sich in einem Forum-Kommentar erneut: “Wir haben nie behauptet, dass im Stadion Zehntausende Menschen waren. Schließlich haben wir dann ein ziemlich leeres Stadion gezeigt.”

[youtube]http://youtu.be/8ed_NQJl4YM[/youtube]

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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