Die dreisteste Werbelüge des Jahres

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Bei einer Online-Abstimmung der Verbraucherorganisation „foodwatch“ vergaben rund 81.500 Teilnehmer den „Goldenen Windbeutel 2010“ an Produkte mit der dreistesten Werbelüge des Jahres. Platz eins belegte dabei (mit 37,5 %) als unverschämtester Fall von Etikettenschwindel der „Monte Drink“ von Zott.Das überzuckerte Kindergetränk, von Zott wie eine gesunde „Zwischenmahlzeit“ beworben, enthalte, so foodwatch-Mitarbeiterin Anne Markwardt, „mehr Zucker als Cola und doppelt so viel Kalorien wie Fanta“.

Die dreisteste Werbelüge eines Lebensmittelherstellers wurde damit bereits zum zweiten Mal von foodwach verliehen. Im Jahr 2009 stimmten rund 35.000 Teilnehmer ab. Der Gewinner des Negativ-Preises im Jahr 2009 (mit 47%) : Actimel von Danone. Wegen seiner überzogenen Gesundheitsversprechen.

Ranking 2010 -c:foodwach

Dieses Jahr nominierte eine unabhängige Jury fünf von elf auf der Internetseite „Abgespeist.de“ vorgestellte Produkte und stellte sie bis zum 22. April 2010 zur Verbraucherabstimmung. In der Jury auch der gelernte Journalist Frank-Markus Barwasser, Kabarettist und Filmemacher. Besser bekannt als „Erwin Pelzig“ (mit Hut und Herrenhandtäschche).

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Der gemeinnützige Verein „foodwach – die essensretter“ wurde von Ex-Greenpeace-Chef Thilo Bode im Herbst 2002 gegründet und in den vergangenen Jahren zu einer viel beachteten Verbraucherschutzorganisation gemacht. „Etiketten lügen wie gedruckt – das ist leider eher die Regel als die Ausnahme“, erklärt Anne Markwardt, Leiterin der foodwatch-Kampagne abgespeist.de. „Erst wenn die Tricks und Täuschungen der Lebensmittelindustrie öffentlich werden und Verbraucher ihren Ärger gegenüber den Herstellern ausdrücken, wird sich an den irreführenden Werbepraktiken etwas ändern.“

Link zu „Abgespeist.de“

Link direkt zu „foodwach“

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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